Marlene Engelhorn

Erbin verschenkt 25 Millionen: So wird das Vermögen verteilt

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Marlene Engelhorn trennt sich von ihrem gesamten Erbe  

Millionenerbin Marlene Engelhorn macht mit der Verteilung ihres Vermögens Ernst. Am Samstag traf sich zum ersten Mal der "Gute Rat für Rückverteilung“ – dieser soll darüber entscheiden, was mit 25 Mio. Euro geschehen soll. Sie selbst habe dabei keinerlei Mitsprache, betonte Engelhorn. Verfassungswidrige, lebensfeindliche, menschenverachtende und profitorientierte Zwecke seien ausgeschlossen.

Rat entscheidet

An sechs Wochenenden diskutiert nun der Rat, wer das Geld bekommen soll. Am Samstag trafen sich die 50 Menschen zum ersten Mal in Salzburg, beim Treffen war auch die Spenderin persönlich vor Ort. Die letzte Runde findet am 8. und 9. Juni statt. Pro Wochenende gibt es 1.200 Euro Aufwandsentschädigung pro Person

Engelhorn ist seit Jahren dafür, dass Superreiche besteuert werden, um so die Schere zwischen Arm und Reich zu verringern. So ist es auch zu der Idee gekommen. Die 50 Personen entscheiden, wie ihr Vermögen verteilt werden soll.

Engelhorn hat kein Veto

Dass sie diesen Weg gewählt habe und das Geld nicht einfach selbst verteilt, hat laut Engelhorn einen guten Grund: Es wäre dann weiter ihre Entscheidung, und die Macht bliebe bei ihr. "Ich denke, wenn man die Demokratie ernst nimmt, muss man ihr eine richtige Chance geben." Mit einem Bürgerrat bitte sie ganz normale Menschen, eine Entscheidung zu treffen, ohne sie dabei allein zu lassen: "Dieses Vertrauen ist mir wichtiger, als die Macht bei mir zu bunkern."

Mit dem Geld, das ihr übrig bleibe, wolle sie die Übergangszeit finanzieren, bis sie dann selbst ins Erwerbsleben einsteige. Angst, dass sie diese Lebensentscheidung später bereuen könnte, habe sie nicht; vielmehr freue sie sich, diese Macht abzugeben. "Wenn überreiche Menschen die Welt retten wollten, dann hätten sie es gemacht", erteilte Engelhorn auch der Idee philanthropischer Millionäre eine Absage.
     

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