Der Einheimische Stefan D. (39) war einer der ersten vor Ort beim Villach-Terror.
Am helllichten Tag attackierte Ahmed G. (23) in der Villacher Innenstadt wahllos Passanten. Der 14-jährige Alex erlag seinen schweren Verletzungen. Zwei weitere 15-Jährige liegen noch im Spital. Auch der Koch des Lokals "Cotidiano", der helfend eingreifen wollte, wurde niedergestochen und befindet sich auf der Intensivstation (oe24 berichtete).
Hautnah mitbekommen hat vor Ort alles der Villacher Stefan D. "Ich radelte gerade zu der Zeit in die Innenstadt zum Handyshop", erzählt der 39-Jährige gegenüber oe24. Auf der Draubrücke hätte der aktuell Jobsuchende zwei Männer rangeln gesehen.
oe24TV-Reporter Karl Wendl ist live vor Ort.
"Zuerst dachte ich mir nicht viel dabei, es sah nicht so wild aus." Doch als der Ältere, es handelte sich um den Syrer Ahmed G., plötzlich auf dem Jüngeren, der am Boden lag, auf ihm oben saß, griff der 39-Jährige beherzt ein. "Ich packte den Angreifer an den Schultern. Da stand dieser auf und ging seelenruhig davon, er wirkte wie in Trance", so der Augenzeuge.
"Ich holte Servietten, um das Blut zu stillen"
"Erst dann bemerkte ich, dass der Junge am Boden schwer verletzt war. Er konnte kaum noch sprechen und sagte: Messer, Rettung!", erzählt der Ersthelfer weiter. "Unter seiner Jacke war alles voller Blut", so der 39-Jährige. Der Ersthelfer hätte schließlich Servietten von einem Stand in der Nähe geholt und versuchte damit das Blut, es dürfte sich um einen Bauchstich gehandelt haben, zu stillen - der Augenzeuge blieb bei dem Opfer, das überlebt hatte, bis die Sanitäter kamen.
'Verhaftung hautnah miterlebt"
Doch auch die Verhaftung hat Stefan D. miterlebt. "Als ich weiterging kam ich zu den Polizisten, die gerade dabei waren, den Attentäter festzunehmen", erzählt er weiter. "Da er sich aber stark wehrte, hatten die Polizisten Mühe ihn am Boden zu fixieren", erzählt der Augenzeuge weiter. "Deshalb half ich dabei, den Mann hinunterzudrücken."
Für den Villacher war der ganze Vorfall ein fürchterlicher Schock: "Es ist ein Wahnsinn, dass so etwas bei uns passieren musste. Einfach schrecklich."