Von dem Treffen und dem Video habe er nur seiner Lebensgefährtin erzählt.
Ein paar Tage vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos soll der frühere Wahlkampfmanager der Grünen, Joseph Mussil, den Drahtzieher der Ibiza-Aktion H. getroffen haben, wie "Standard" berichtet. Dabei wurden ihm Szenen aus dem Video vorgespielt. Zur Zeit des Treffens im Mai 2019 in einem Wiener Hotel war Mussil nicht für die Grünen aktiv. Nach dem erfolgreichen Wahlkampf von Bundespräsident Alexander Van der Bellen war er in die Privatwirtschaft gewechselt. Heute sitzt er im Kabinett des grünen Vizekanzlers Werner Kogler.
Mussil habe Informationen nicht weitergegeben
Laut "Standard" habe Mussil nur seiner Lebensgefährtin von dem Treffen und dem Video erzählt. Er habe die Szenen weder zuordnen können, noch seien sie akustisch verständlich gewesen. Die Tragweite der Informationen habe er damals nicht einschätzen können. Mussil empfahl H., an die Büroleitung in der Hofburg zu schreiben. Danach sei die Sache für ihn erledigt gewesen.
H. schickte am 16. Mai 2019 eine E-Mail an einen engen Mitarbeiter Van der Bellens und machte vage Andeutungen über eine bevorstehende Veröffentlichung zum Thema Korruption. Das Schreiben soll ad acta gelegt worden sein. Der Bundespräsident war gerade von einem Staatsbesuch aus Russland zurückbekommen. Am 16. Mai sollen dem Bundespräsidenten Gerüchte zu Ohren gekommen sein, dass "irgendetwas im Busch" sei, zitiert "Standard" den Pressesprecher Van der Bellens. Genaueres habe er aber nicht gewusst. Die Inhalte des Ibiza-Videos seien dem Bundespräsidenten erst mit dessen Veröffentlichung bekannt geworden.