Seit dem Jahr 2010 lässt eine 35-jährige Steirerin ihre Wut an geparkten Autos aus.
„Solange die Gesetzeslage so ist, wie sie ist, sind uns leider die Hände gebunden. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft können momentan etwas unternehmen“, sagte der stellvertretende Kommandant der Polizeiinspektion Graz-Riesplatz, Dietmar Jeglitsch, zu ÖSTERREICH.
Der Polizist ist einer von mehr als tausend Geschädigten, denen eine Weststeirerin (35) seit mehr als sechs Jahren mutwillig die Autos zerkratzt hat. „Es handelt sich immer um ein markantes Zickzackmuster. Vorwiegend sucht sich die Dame schwarze Fahrzeuge aus“, erklärt der Kommandant.
Obwohl die 35-Jährige bei mehreren Einvernahmen die Taten nicht bestritten hat, ist und bleibt sie weiter auf freiem Fuß.
"Die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher sein"
Der Grund: Nach einer Anzeige gegen die Weststeirerin im vergangenen Jahr wurde ein psychiatrischer Sachverständiger bestellt, der die Frau für nicht zurechnungsfähig befunden hatte. Die Folge: Die 35-Jährige kann für ihre Taten nicht zur Verantwortung gezogen werden, sie ist nicht schuldfähig.
Immer wieder melden sich neue Opfer bei der Polizei. „Mittlerweile gibt es rund 1.000 Geschädigte. Die Dunkelziffer dürfte jedoch noch weit höher sein“, so Jeglitsch. Erst, wenn die Frau einmal wegen Delikten, auf die mehr als ein Jahr Haft stehen, angezeigt wird und sie ein Sachverständiger als gefährlich einstuft, kann sie in eine Anstalt eingewiesen werden. „Doch darauf wollen wir nicht warten“, sagt Kommandant Jeglitsch.