Putins Invasion in die Ukraine verteuert das Leben der meisten Europäer.
Wien. Finanziell wirkt sich der Krieg auf uns alle aus. Am deutlichsten ist das bei den Gaspreisen. Der ehemalige E-Control-Chef und Energieberater Walter Boltz warnt im ORF-Radio vor einer Preisexplosion im kommenden Jahr: „Der Endkunden-Gaspreis ist dann unter Umständen doppelt so teuer, es könnte auch dreimal so teuer sein.“ Es ist kein Wunder: Wir sind abhängig von Russlands Gaszufuhr. 80 % des heimischen Verbrauchs beziehen wir von dort.
96 Euro mehr! Bereits ab 1. Mai setzt der Verbund, der größte heimische Stromversorger, die Preise deutlich in die Höhe. Der durchschnittliche Haushalt (Verbrauch von 3.500 kWh) wird pro Monat um 21 Euro mehr bezahlen. Noch schmerzlicher ist die Erhöhung beim Gaspreis: Pro Haushalt wird es im Schnitt um 75 Euro teurer.
Zusammengerechnet sind das 96 Euro pro Monat an Mehrkosten! Das betrifft etwa 450.000 Strom- und 80.000 Gaskunden des Verbundes. Andere Anbieter verteuerten ihre Produkte bereits.
Einkauf. Eine Preiserhöhung droht bald auch beim Haushaltseinkauf. Laut aktueller Inflationsstatistik stiegen die Kosten für den wöchentlichen Einkauf um 8,8 Prozent im Jahresvergleich.
50 % sagen, es kommt massive Verteuerung
Lebensmittel. Die Befürchtung: Es wird wegen des Konflikts noch schlimmer. Zum Beispiel kommen 30 % der weltweiten Weizenexporte aus Russland oder der Ukraine. Auch wenn unsere Bäcker heimische Produkte verarbeiten, werden verarbeitete Lebensmittel wie etwa Nudeln sicher verteuert.
Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands zeigt: Die Hälfte aller österreichischen Händler erwartet in den kommenden Wochen massive Kostensteigerungen.