Gefährliche Arten breiten sich aus

Gelsen-Alarm: Asia-Mücken schon bei uns

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Tigermücken und andere Arten vermehren sich ungehindert, warnt ein Experte.

Überträger. Sie machen den Sommer zur Plage: In Österreich leben etwa 50 Gelsenarten. Bisher waren sie lästig, jetzt werden sie gefährlich: Immer mehr exo­tische Arten werden in Österreich heimisch. Tigermücken oder Asiatische Buschmücken werden eingeschleppt, etwa als blinde Passagiere in Flugzeugen. Hier angekommen, bilden sie große Kolonien. Der Klimawandel ist schuld an der großflächigen Ausbreitung, sagen die Behörden.

Besonders mühsam: Die Tigermücke (schwarz-weiß gestreift mit einem weißen Längsstreifen) fliegt nicht erst zur Dämmerung ihre Angriffe, sie ist auch tagsüber aktiv und stichbereit.

Alarm. Gefahr: Die neuen Gelsenarten können Krankheitserreger wie West-Nil- (meist Fiebersymptome, im Extremfall Gehirnhautentzündung), Dengue- (Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen) oder Chikungunya-Viren (Ausschlag, Erschöpfung, Magen-Darm-Beschwerden) übertragen.

Sie brüten schneller, vertreiben heimische Gelsen

Ungebremst. Die exotischen Mücken wurden vor 10 Jahren vom Experten Bernhard Seidel bei uns entdeckt. Zu ÖSTERREICH sagt er: „Damals gab es einzelne Bruten, seitdem haben sie sich ungebremst vermehrt.“

In diesen Jahren sind sie zumindest in Wien, der Steiermark, dem Burgenland, in Salzburg und Oberösterreich heimisch geworden. „Sie sind schneller in der Brut als andere Mücken, deswegen vertreiben sie unsere heimische Stechmücke.“

In Oberösterreich und der Steiermark befasst sich die Politik mit den Quälgeistern. Der Appell: Die Bevölkerung soll mithelfen, die Ausbreitung zu verhindern. Alle Behälter, in denen Wasser länger als eine Woche steht, sollen entleert werden. Brutstätten sind zum Beispiel: Planschbecken, Regentonne oder Blumentopf-Untersetzer.

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