„Pate“ Richard Steiner ist wieder in Wien. Allerdings nicht im Nachtleben am Gürtel, sondern im Sicherheitstrakt der Justizanstalt Josefstadt.
Die Heimkehr von den Osterferien in der Dominikanischen Republik, wo er eine Traumvilla besitzt, hat sich Rotlichtkönig Richard Steiner (39) garantiert anders vorgestellt. Wie berichtet, wurde der Gürtel-Capo am Ostersonntag bei der Zwischenlandung am Flughafen München festgenommen – gleichzeitig wanderten elf Mitglieder seiner Gang in Österreich in U-Haft.
Sicherheitstrakt
Dienstag wurde Steiner – streng bewacht – in die
Wiener Justizanstalt Josefstadt überstellt und dort in der
Sicherheitsabteilung verwahrt. Was bedeutet: Einzelhaft, zu jeder
Einvernahme von zwei bis drei Uniformierten begleitet, kein Kontakt mit
Mitgefangenen, sogar beim Spaziergang im Hof isoliert.
Schwere Vorwürfe
Staatsanwältin Susanne Kerbl-Cortella hat
Steiner und seine Bande als Mafiosi in Verdacht: Die Ermittlungen reichen
von „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ bis zu Schutzgelderpressung, von
Mordabsprachen bis zu Mädchenhandel und Steuerbetrug in Millionenhöhe (für
alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung).
Starker Beistand
Im Gegenzug hat die Chefpartie des Nachtlebens
am Wiener Gürtel gleich vier der besten Strafverteidiger engagiert:
Christian Werner kümmert sich um Boss Steiner und seine engsten Mitarbeiter
(„Rocky“, „Easy“ und den „langen Peter“). Herbert Eichenseder soll
Steuerfahnder in Schach halten, Rudolf Mayer und Peter Philipp stärken Typen
den Rücken, die fürs Grobe zuständig waren (fast alle Türken).
Schlecht für Steiner jetzt, dass es in besseren Tagen gern mit seinem Nimbus als Pate kokettierte. Beispiel: Als er in einem Buch als „Don Corleone von Österreich“ bezeichnet wurde, meinte Steiner: „Das finde ich lustig. Meine Beziehungen haben mir diesen Titel verschafft.“