Ibiza-Krimi:

Der Fälscher ist aufgeflogen

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Der nächste große Erfolg bei der Ausforschung aller Mittäter und auch der Financiers des Ibiza-Krimis.

Wien/Belgrad. „Wir freuen uns wirklich, dass uns dieser Coup gelungen ist. Es war nicht einfach“, schilderte jetzt Prof. Gert Schmidt, der Herausgeber der Investigativplattform EU-Infothek.com, die Ausforschung des weiteren möglichen Mittäters im bekannten Ibiza-Video-Komplott. Veröffentlichte Zusammenschnitte kosteten Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache am 17. Mai 2019 den Job und verursachten eine Regierungskrise in Österreich.

»Oligarchin« hatte gleich zwei gefälschte Pässe

Spur. Das Ermittlerteam des Investigativ-Website hatte jetzt die Chance, den Fälscher jener Dokumente zu befragen, die von der falschen Oligarchin „Alyona Makarov“ vermutlich benutzt worden sind.

Diese junge Frau hat beim Video-Dreh in der Finca am 23. Juli 2017 den Lockvogel gespielt. Und sie hatte sich auch bei mehreren Vorgesprächen mit Ex-FPÖ-Klubobmann Gudenus sowie einer bekannten Immobilienmaklerin und einem Juristen in exklusiven Wiener City-Hotels getroffen, auch davon existieren Videos.

Mafia. „Eine Spur führte uns nach Belgrad. Dort gab’s ein Treffen mit ­einem 42-jährigen Serben. Er hat die Fälschungen sofort zugegeben“, berichtete Prof. Gert Schmidt von der nicht ungefährlichen Operation im Umfeld der Balkan-­Mafia.

Bei diesem Treffen hätte der Tatverdächtige einen fertigen, aber nie abgeholten tschechischen Ausweis des „Lockvogels“ auf den Tisch gelegt. Gert Schmidt: „Der ,Fälschermeister‘ berichtete, dass er sauer auf den Auftraggeber ist, weil dieser Pass nicht abgeholt worden ist. Er meinte einen der beiden Haupttatverdächtigen der Ibiza-Bande, der per Haftbefehl gesucht wird.“ Die falschen Dokumente hätte der Serbe um bis zu 600 Euro verkauft.

Auftraggeber der Bande könnten nervös werden

Financiers. Für die Ausforschung und Festnahme der „Oligarchin“ sowie für die nächsten Ermittlungsschritte, die direkt zu den Financiers des gesamten Polit-Krimis führen könnten, sind die Aussagen des Fälschers von großem Wert: Kennt er den echten Namen von „Alyona Makarov“ und weiß er mehr über jene Hintermänner, die hohe Summen an die Mitglieder der Ibiza-Clique bezahlt haben sollen, ist sein Leben in Gefahr.

Für die Auftraggeber des ­Video-Komplotts kommen die Einschläge jedenfalls immer näher.

(RS)

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