100 Tonnen nicht-recyclebarer Müll

Illegal nach Malaysia exportierter Plastikmüll wieder zurück in Österreich

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Nachdem aufgedeckt worden war, dass Österreich nicht-recyclebaren und zum Teil mit Chemikalien belasteten Plastikmüll illegal nach Malaysia verschifft hatte, sind die Container nun wieder zurück in Österreich.

Laut Greenpeace waren es ursprünglich sogar über 700 Tonnen Plastikmüll, der illegal nach Malaysia verschifft worden war. Doch teilweise wurde der Müll schon in Südostasien deponiert und konnte somit nicht mehr zurückgeschickt werden. Das Umweltministerium ließ die wenigen noch im Zoll verbliebenen Müllcontainer für eine Laboruntersuchung durch das Umweltbundesamt zurückführen. Dort wollen Proben entnommen werden und der Müll auf den Chemikaliengehalt untersucht werden. Der übrige Müll soll wieder zurück zur FCC Mostviertel Abfall Service GmbH in Amstetten kommen, wo das Material ursprünglich als unbedenklich eingestuft und weiterverkauft wurde.

"Ökologischer Skandal"

Anschließend wird entscheiden, in welcher heimischen Anlage der Müll umweltgerecht entsorgt wird. „Es ist ein ökologischer Skandal und Irrsinn, Abfälle über Zehntausende Kilometer aus Österreich in ein ärmeres Land mit niedrigeren Umweltstandards zu verschiffen“, kritisierte Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. „Gerade aus Malaysia kennen wir viele Beispiele, wo die Verarbeitung oder Deponierung von importiertem Müll Menschen krank macht und Meere, Flüsse und die Natur verschmutzt.“ Panhuber fordert: „Wir brauchen dringend strenge Kontrollen, die sicherstellen, dass Unternehmen Verantwortung für ihren Müll übernehmen und ihre Abfälle umweltverträglich in Österreich verarbeiten.“ Insgesamt wurden Greenpeace-Aufzeichnungen zufolge im Vorjahr 28 Container mit Plastikmüll illegal aus Österreich nach Malaysia exportiert.

Umweltministerium bestätigt

Das Videomaterial, durch das der Müll-Skandal aufgedeckt wurde, spielte Greenpeace der ZIB2 im Oktober zu. Ein Greenpeace-Mitarbeiter in Malaysia hatte die Müllcontainer in einem Recyclingunternehmen im Juli an Ort und Stelle gesichtet. Er hatte „Schwimmtests“ vorgenommen, die zeigten, welche Teile recycelbar sind und welche nicht – recycelbare Kunststoffe sollten oben schwimmen, doch in den Videos war zu sehen, dass nur sehr wenige Teilchen an der Oberfläche trieben. Das Umweltministerium bestätigt die Echtheit der Aufnahmen. „Es handelt sich um Abfälle, die jedenfalls dem Verfahren der schriftlichen Notifizierung unterliegen“, gab Gernot Lorenz von der Sektion Abfallwirtschaft, Chemiepolitik und Umwelttechnologie zu. Wenn ein Unternehmen solchen Abfall aus dem Land ausführen möchte, muss es einen entsprechenden Antrag bei den Behörden stellen. Das sei in diesem Fall nicht passiert, so der Experte.

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