Kein Geld, aber stets Lust auf was Neues hatten diese Jugendliche eine Multi-Kulti-Gruppe, die in Wien und Korneuburg umging. Was sie besonders anzog: stylische Markenmode - die ein Teil von ihnen jetzt mit Gefängniskleidung tauschen muss.
NÖ, Wien. Kriminalisten der Polizeiinspektion Korneuburg führten seit dem Frühjahr Erhebungen gegen eine vorerst unbekannte Tätergruppe, die im Verdacht steht, im Stadtgebiet von Korneuburg zwei Raubüberfälle, zwei Diebstähle, eine Körperverletzung sowie zwei gefährliche Drohungen gegen Jugendliche begangen haben.
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Idyllischer Hauptplatz vor den Toren Wiens - bleibt von den aktuellen gewalttätigen Enwicklungen im Jugendbereich nicht verschont.
Wie oe24 erfuhr, ereigneten sich die Coups am helllichten Tag am Hauptplatz sowie im Bereich des Bahnhofes. Die jugendlichen Opfer erlitten Prellungen und Hämatome, hergeben mussten sie Handys, Airpods und Kleidung.
Im Zuge der Ermittlungen konnten dann sieben Verdächtige im Alter zwischen 14 und 19 Jahren, aus den Bezirken Korneuburg, Mistelbach und Wien-Floridsdorf ausgeforscht werden, die in unterschiedlichen Zusammensetzungen die Straftaten begangen haben sollen. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt und Mobiltelefone ausgewertet. Die Beschuldigten zeigten sich teilweise geständig. Vier von ihnen wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg festgenommen und in die dortige Justizanstalt eingeliefert. Die Bandenmitglieder sind teils Einheimische, teils mit Migrationshintergrund.
Überfall beim Bahnhof Korneuburg.
Identitäten aus Briefkästen gestohlen
Bei der Auswertung der Mobiltelefone ergaben sich überdies Hinweise, dass wiederum vier Beschuldigte der umtriebigen Clique in Wien mehrere schwere Betrugsdelikte begangen haben sollen. Demnach fischten sich die Jungs (ein 14-Jähriger, zwei 16-Jährige und ein Unmündiger) in mindestens 92 Fällen Postsendungen aus den Briefkästen von Wohnhausanlagen. Damit verschafften sie sich falsche Identitäten, mit denen anschließend Waren im Wert von über 3.500 Euro bestellt haben. Hauptsächlich Markenkleidung. Sie wurden angezeigt.