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Jugendbande missbrauchte 12-Jährige: "Nein, ich will das nicht!"

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Immer schrecklichere Details werden in dem Fall um eine 12-Jährige bekannt, die von einer Jugendbande über Monate hinweg missbraucht wurde, obwohl sie eindeutige sagte: "Nein, ich will das nicht!" Überdies dürfte es weitere Opfer geben.

Wien. Was am meisten an diesem ungeheuerlichen Fall verstört, ist, dass alle Verdächtigen im Alter von 13 bis 19 Jahren mit arabischem, ex-jugoslawischem oder türkischem Migrationshintergrund weiter auf freiem Fuß sind, obwohl das Opfer im selben Grätzel wohnt und es jederzeit ihren Peinigern begegnen kann - und dass sie möglicherweise nicht die Einzige ist, die von der Bande so massiv missbraucht worden ist. Das lässt zumindest ein Vertrauter der mittlerweile 13-Jährigen gegenüber der Polizei anklingen: "Also ich habe von ihr gehört, dass sie das auch mit anderen Mädchen gemacht haben." Auch die Mutter ist überzeut, "dass sich diese Burschen schon mehrmals zusammengetan haben und es mehrere Opfer gibt." Entsprechende Ermittlungen werden sicher laufen.

Motorikpark

Hier im Motorikpark beim Hauptbahnhof traf die 12-Jährige erstmals anfangs oft die  Jugendbande.

© Grüne Favoriten
× Motorikpark

Inzwischen werden immer mehr Details vom Martyrium der 12-Jährigen bekannt. Es begann mit einem Kuss in einem Parkhaus mit einem jungen Syrer. Augenblicke später entglitt die Situation sofort: "Ich habe mich weggedreht, aber A. fasste mir mit der Hand an den Kopf und drückte ihn runter. Ich sagte immer wieder: 'Nein, ich will nicht!' Das hat er auch mitbekommen. Er bettelte immer weiter. „Komm schon, bitte mach! Mach es für mich!'“

Kurz darauf "habe ich S. im Motorikpark getroffen. Er war ja schon damals dabei, als ich mit A. ins Stiegenhaus der Tiefgarage ging." Obwohl sie ihm sagte, wie jung sie sei, verging er sich brutal an ihr. Der mutmaßliche Teenie-Sextäter hat sich später wieder gemeldet, nachdem die "Sachen mit den anderen Burschen passiert waren. Da schrieb er, es gäbe Sexvideos und er würde sie löschen, wenn ich ihm..."

Der Nächste bestellte sie via Snapchat (ihre Identität war offenbar weitergereicht worden) zu einem Eisgeschäft am Reumannplatz. Als das Mädchen dort ankam, hatte der Bursche zwei weitere Freunde dabei. Sie gingen zum jüngsten von ihnen nach Hause. Wohl aus Angst, dass sie nicht mehr aus der Situation herauskommt, habe sie die drei machen lassen. "Ich habe sie nicht angesehen, sie waren hinter mir und ich habe nur geradeaus geschaut und gewartet, dass es vorbei ist." Vermutlich wurden dabei auch Videos aufgenommen, mit denen die Schülerin zu weiteren Treffen und Missbrauchs-Dates gezwungen wurde.


Von freiwilligem Sex, wie die Verdächtigen behaupten, ist an keiner Stelle ihrer Vernehmung zu lesen. Völlig durch den Wind empfindet das Opfer "die Zeit (vergangenes Frühjahr bis Sommer) als verschwommen, ich kann die einzelnen Begebenheiten nicht mehr ordnen." Insgesamt kam es in den zirka 3 Monaten mehrmals in der Woche zu diesen Sextreffen mit einzelnen bzw. teils auch mehreren Peinigern.

"Sie hätten mich nicht gehen lassen"

Hier der erschreckendste Absatz, der vielleicht alles erklärt, warum die 12-Jährige sogar in Hotels mitging: "Ich habe mich gezwungen gefühlt, das zu tun. Ich wurde nicht bedroht, festgehalten oder geschlagen. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sie mich einfach gehen lassen würden. Sie haben mich so umringt, umarmt und angefasst, dass ich nicht einfach weggehen konnte. Ich kann nicht erklären, warum ich nicht versucht habe, aus der Situation auszubrechen. Ich habe auch eine Zeit lang gebraucht, um zu checken, dass die mich einfach ausnützen."
Aufgeflogen ist der unfassbare Skandal, als der aktuelle Freund der mittlerweile 13-Jährigen von einem der Hardcore-Jugendlichen angesprochen wurde: "Sie haben ihm gesagt, ich wäre eine Schlampe und haben ihm Fotos und Videos gezeigt." Und dass es "ehrlos" sei, mit so einer fix zusammen zu sein. In Sorge und Panik informierte der Freund die Mutter, die den Fall ihrer bedauernswerten Tochter, der auch die Öffentlichkeit verstört, ins Rollen brachte.

Mandred Arbacher-Stöger

Der bekannte Strafverteidiger Manfred Arbacher-Stöger vertritt einen junge Bulgaren.

© Fuhrich
× Mandred Arbacher-Stöger

15-Jähriger beklagt Polizeiübergriff

Von den Tätern ist derzeit wenig zu hören, außer dass einer (ein 15-jähriger Syrer) beim Polizeieinsatz und bei der Vorführung zur Einvernahme randalierte - und im Gegenzug jetzt behauptet, dabei geschubst worden zu sein und dass man ihm "Watschen" angedroht habe. Und dass der 16-jährige Mandant von Top-Anwalt Manfred Arbacher-Stöger, ein Bulgare, jegliche (Gewalt-)Vorwürfe bestreitet: "Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen." Wegen drohender Anfeindungen müsse seine Familie jetzt das Land verlassen.
  

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