Wie Landessprecher Gerd Kurath vor Journalisten sagte, seien die Daten ''noch nicht vollends authentifiziert'' - es handle sich aber um die gleiche Datenmenge wie beim ersten Leak zwei Wochen zuvor.
Klagenfurt. Nachdem am Freitag Daten veröffentlicht worden waren, die wohl aus dem Hackerangriff auf das Land Kärnten stammen, waren die Behörden am Mittwoch noch mit der Sichtung beschäftigt. Wie Landessprecher Gerd Kurath vor Journalisten sagte, seien die Daten "noch nicht vollends authentifiziert" - es handle sich aber um die gleiche Datenmenge wie beim ersten Leak zwei Wochen zuvor. Laut Medienberichten war darunter auch ein abgelaufener Pass von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Es handle sich um 5,6 Gigabyte an Daten. Ein Abgleich habe ergeben, dass sie wohl ein Teil der insgesamt 250 Gigabyte sind, die von den Hackern ausgelesen worden waren. Sollten die Daten von Personen betroffen sein, so würden diese umgehend informiert. Am Montag sei auch eine ergänzende Datenschutzerklärung an die Datenschutzbehörde übermittelt worden.
Genauere Angaben zum Inhalt der Daten könne er nicht machen, meinte Kurath. Laut verschiedenen Berichten befinden sich neben Reisepasskopien und Fotos von Bankkarten auch Zugangsdaten von FinanzOnline, Covid-Tests oder Visa-Datenblätter darunter. Dass ein seit 2018 abgelaufener Pass Kaisers unter den Daten sei, könne "durchaus sein", sagte Kurath. Immerhin seien Daten aus mehreren Regierungsbüros gestohlen worden, darunter hätten sich auch Passkopien von Mitarbeitern befunden, die für die Vorbereitung von Reisen gespeichert wurden.
Auch FinanzOnline-Daten
Dass auch FinanzOnline-Daten und Covid-Testergebnisse veröffentlicht worden seien, wäre möglich, wenn diese von Mitarbeitern selbst gespeichert wurden. Was die Covid-Tests angeht, so seien diese nie auf Landesservern gespeichert worden. Wahrscheinlich seien die Daten immer noch im Darknet: "Es ist schwierig, sie von dort herunterzubekommen."
Der Hackerangriff war am 24. Mai bekanntgeworden, Hacker der Gruppe "Black Cat" hatten weite Teile der Landesverwaltung lahmgelegt. Sie forderten ein Lösegeld in Höhe von fünf Millionen Dollar, worauf das Land aber nicht einging, wie versichert wurde. Bei dem Hackerangriff wurden auch Daten gestohlen, vornehmlich aus den Regierungsbüros. Bereits vor knapp drei Wochen wurde ein Teil davon im Internet veröffentlicht, was nach kurzer Zeit aber wieder unterbunden wurde. Vergangenen Freitag tauchten sie schließlich im Darknet auf.