Heftige Kritik

LKH neu als Millionen-Grab

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Am Donnerstag meldete sich Primar Peter Lind, Medizinischer Direktor in spe, zu Wort. Und äußerte laute Zweifel an den Sparvorgaben für das LKH neu.

Der neue mögliche medizinische Direktor des Landeskrankenhauses, Peter Lind, hat mit seinen jüngsten Aussagen, wonach das LKH Neu, so wie es geplant ist, nicht umzusetzen sei, in Kärnten für Diskussionen gesorgt. Einer der Ähnliches vorausgesehen hat und dafür gefeuert wurde, ist Ex-KABEG Vorstand Dieter Mandl. Er macht gerade seine Gehaltsansprüche beim Arbeitsgericht geltend. Ihn spielen die Aussagen Linds in die Hand. „Ein Fußballer würde sagen, das ist ein aufgelegter Elfer“, so ein Mandl-Intimus.

Unmögliche Vorgaben
Zur Erinnerung: In einem Interview mit ÖSTERREICH im Vorjahr sagte Dieter Mandl fast das selbe, was jetzt Primar Lind schon vor seiner Bestellung zum medizinischen Direktor meinte. Nämlich, dass der von der Politik festgesetzte Sparkurs nicht umzusetzen ist. Im Klartext: Lind will 64 Ärztestellen mehr und auch mehr Betten. Im Herbst des Vorjahres hatte Dieter Mandl das geplante LKH-Neu als ein „Potemkinsches Dorf“ bezeichnet - fürs Auge nur fein herausgeputzt, innen ein Chaos und ein Millionengrab für den Steuerzahler. „Sollte es so umgesetzt werden, wird es bei Operationen zu Wartelisten kommen, deren Ende der eine oder andere Patient nicht mehr erlebet“, zeichnete er ein düsteres Bild. Ärztestellen zu reduzieren und Operationssäle zusammenzulegen sei nur sehr schwer möglich.

Mandl muss schweigen
Mandl damals wörtlich: „Beim LKH Neu stimmt gar nichts, nicht einmal die Küche passt hinein, ich denke Tag und Nacht darüber nach, wie man es besser machen könnte und wie ich aus der Nummer rauskomme.“ Das musste er dann nicht mehr, denn einen Tag nach dem Interview wurde er gefeuert. ÖSTERREICH spürte den Wahlkärntner am Ossiachersee auf, wo er sich die Entwicklung im LKH als interessierter Beobachter ansieht. „Sie werden verstehen, nachdem ich meine Ansprüche bei Gericht durchsetzen muss, darf ich im Moment nichts sagen“, so der Wirtschaftsprofessor. „Er sitzt sozusagen am Ufer des Flusses und wartet, bis die Leichen seiner Feinde vorüberschwimmen“, kommentiert ein Mandl-Freund. Peter Lind hat sich mit seinen offenen Worten jedenfalls keine Verbündeten geschaffen. Gestern ließen sowohl LR Josef Martinz (ÖVP) als auch LR Harald Dobernig (BZÖ) durchklingen, dass Lind nun doch nicht ihr Wunsch-Kandidat sei.

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