Eine 20-jährige Slowenin, die in Kärnten zur Schule geht, wurde mit einer Meningokokken-Infektion in ein slowenisches Krankenhaus eingeliefert.
Die Frau liegt jetzt in der slowenischen Stadt Slovenj Gradec im Nordosten des Landes. Die Patientin ist nach Angaben des Krankenhaus-Direktors Janez Lavre in einem stabilen Zustand. Die Lage sei aber noch immer ernst, erklärte Lavre.
Rechtzeitige Diagnose
Die Ärzte gegen davon aus, dass die
Meningokokken-Sepsis bei der Slowenin rechtzeitig diagnostiziert wurde.
Entgegen Berichten slowenischer Medien sei die 20-Jährige bei Bewusstsein,
erklärte Lavre.
Schülerin in Kärnten
Es handelte sich bei der jungen
Frau laut dem Kärntner Gesundheitsreferenten Wolfgang Schantl (S) um eine
18-jährige Slowenin, die in Klagenfurt zur Schule geht. Zuvor hatte es
geheißen, die Betroffene sei österreichische Staatsbürgerin. Das Mädchen
pendle jeden Tag aus dem Mießtal nach Klagenfurt und zurück.
Antibiotika-Behandlung
Die junge Frau, die am Wochenende eine
Freundin in Slowenien besuchte, hatte am Samstag einen Nachtclub in Ravne na
Koroskem (Gutenstein) besucht. Obwohl die Ansteckung mit Meningokokken über
die Tröpfcheninfektion, also durch engen körperlichen Kontakt möglich ist,
hat die Gesundheitsbehörde in Ravne nicht nur die nächsten Kontaktpersonen,
sondern auch alle, die zur selben Zeit mit der jungen Frau in dem Lokal
waren, prophylaktisch mit Antibiotika behandelt.
Keine Epidemie-Gefahr
Wie Metka Horvat von der
Gesundheitsbehörde sagte, wurden in den vergangenen zwei Tagen rund 800
Personen vorbeugend behandelt. Es bestehe allerdings keine Gefahr für eine
Epidemie, versicherte Horvat. Die slowenischen Epidemiologen hätten auch
Kontakt mit Klagenfurter Kollegen aufgenommen, wo die junge Frau zur Schule
gehen soll.
Schwere Erkrankung
Die Meningokokken-Erkrankungen werden durch
Bakterien verursacht. Sie treten in zwei schweren Erkrankungsformen, der
Meningokokken-Meningitis (eitrige Hirnhautentzündung) oder
Meningokokken-Sepsis (Überschwemmung des Blutes mit Meningokokken und ihren
Giftstoffen) auf. Die Erkrankung entwickelt sich schnell. Als Symptome
können sich hohes Fieber, Kopfschmerzen, Frösteln, Erbrechen, Nackensteife
und Bewusstseinsveränderungen zeigen. Typisch sind auch punktförmige Haut-
und Schleimhauteinblutungen.