Die drei Burschen erbeuteten insgesamt 8,80 Euro.
Zwei 15-Jährige und ein 16-Jähriger haben sich am Montag wegen einer Vielzahl von Delikten vor einem Schöffensenat am Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Die Anklage warf den beiden Jüngeren unter anderem Raub, versuchte Nötigung und Diebstahl vor, dem Älteren wurde versuchter Raub angelastet. Der Prozess endete mit vier beziehungsweise sechs Monaten bedingter Freiheitsstrafe für die 15-jährigen Burschen, der 16-Jährige bekam vier Monate bedingte Haft.
8,80 Euro erbeutet
Laut Staatsanwaltschaft hatten die drei in
Villach lebenden Tschetschenen im Zeitraum von April bis Juli 2009 in
verschiedenen Konstellationen - auch mit Hilfe eines noch nicht
strafmündigen Burschen - einige ihrer Mitschüler
bedroht und mit Schlägen und Tritten gezwungen, ihnen Geld zu geben.
Dabei erbeuteten sie einmal fünf Euro, ein weiteres Mal 3,80 Euro, um sich
eigener Aussage zufolge "Essen und Trinken zu kaufen".
"Habe Scheiße gebaut"
Mit Drohungen wie "dann bist
bist dran" wollten die Angeklagten ihre Mitschüler daran hindern, die
Vorfälle ihren Eltern zu erzählen. Dem 15-jährigen Erstangeklagten wurde
außerdem noch ein Fahrraddiebstahl angelastet. Er hätte keines gehabt und
musste irgendwie nach Hause kommen, war seine Erklärung dafür. "Es tut mir
leid", beteuerte er, auch sein gleichaltriger Kumpan schloss sich mit "ich
sehe ein, dass ich Scheiße gebaut habe", an.
Die drei Jugendlichen leben schon seit mehreren Jahren in Österreich, sie verfügen über einen positiven Asylstatus. Die Familie des Erstangeklagten steht unter intensiver Betreuung, er hat auch einen Einzelbetreuer - sein Vater ist im Tschetschenienkrieg verschollen. Aus diesem Grund sah der Richter bei ihm von einem Bewährungshelfer ab, die beiden anderen müssen jedoch Bewährungshilfe in Anspruch nehmen.