Das Wort „Canucks“ für Kanadier rutschte Knauß auf Sendung als „Kanaken“ raus.
Lake Louise. Ski-Star Hans Knauß ist einer der beliebtesten ORF-Kommentatoren – jetzt ging der Schmäh mit dem ehemaligen Rennläufer durch und ihm passierte ein heikler Versprecher, der im Internet für Rassismus-Aufregung sorgt. Beim Super-G der Herren am Sonntag im kanadischen Lake Louise ärgerte sich Knauß über eine Zeitlupen-Einblendung, die er lieber zwei Tore später gehabt hätte. „Also die Kanaken – mit der Regie, da haben sie es noch ein bissl“, kommentierte er flapsig.
Übersetzungs-Hoppala. Haupt-Kommentator Oliver Polzer reagierte sofort, besserte aus: „Kanadier, das ist ein liebevollerer Ausdruck.“ Knauß entschuldigte sich sofort: „Ja, natürlich, Kanadier.“
Kanadier im Sport oft als "Crazy Canucks" bezeichnet
Dahinter steckt wohl auch nicht das Schimpfwort „Kanake“, sondern ein Übersetzungsfehler im Eifer des Gefechts. Die „Crazy Canucks“ (= verrückte Kanadier) waren eine Gruppe legendärer kanadischer Skirennläufer, die ab Mitte der 70er-Jahre im Weltcup den Ton angaben. Diese „Canucks“-Anspielung dürfte Knauß als „Kanaken“ rausgerutscht sein. „Das war sicher ein Ausrutscher, weil die Kanadier im Sport auch als Crazy Canucks bezeichnet werden“, ist ORF-Sprecher Martin Biedermann auf ÖSTERREICH-Anfrage überzeugt.
Sportchef: „Rede mit Knauß.“ Im Internet machte der Knauß-Sager schnell die Runde, auf Twitter empörten sich zahlreiche Nutzer über den verwendeten Ausdruck „Kanake“. „Ich werde mit Knauß reden. Das ist ein Wort, das in meinem Sprachschatz und auch in seinem nicht vorzukommen hat – egal, wie man es meint“, so ORF-Sportchef Hans-Peter Trost zu ÖSTERREICH.