Der Konkurrenzdruck in der Schule sowie die Erwartungshaltung der Eltern macht vielen Kindern und Jugendlichen immer mehr zu schaffen.
Das geht aus einer Untersuchung des Jugendrotkreuz hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse seien zutiefst alarmierend, erklärte der Generalsekretär des Österreichischen Jugendrotkreuzes, Karl Zarhuber. Er sieht akuten Handlungsbedarf.
Druck aus der Schule
75 Prozent der Befragten geben an, dass der
größte Druck in ihrem Leben in der Schule entsteht. 73 Prozent fühlen sich
von den hohen Erwartungshaltungen der Eltern überfordert. "Wird der Druck zu
groß, können Jugendliche mit Aggression, Depression oder Rückzug vor der
Außenwelt reagieren", so Zarhuber. Diese Phänomene könnten in Form von
Koma-Trinken, Magersucht oder gewalttätigen Auseinandersetzungen täglich
beobachtet werden.
Eltern überfordert
Besonders signifikant sei das Ergebnis,
dass 52 Prozent der Bevölkerung der Ansicht sind, dass die sich ständig
verändernde Welt für die Jugend eine große Herausforderung darstelle,
betonte der Generalsekretär. Zugleich sei aber genau diese Gruppe davon
überzeugt, dass die Teenager mit dieser Situation nicht zurande kommen.
Große Zustimmung findet (72 Prozent) die Forderung, dass die Schule sich mit
dem Problem befassen sollte. 46 Prozent der Befragten glauben jedoch nicht
an eine positive Lösung aus diesem Bereich. 43 Prozent der Bevölkerung sind
der Meinung, dass selbst die Eltern mit diesem erweiterten Erziehungsauftrag
überfordert seien.
52 Prozent haben Angst vor Verbrechen
Auch im privaten Umfeld
haben Kinder und Jugendliche vor vielen Dingen Angst: 52 Prozent der sechs
bis 14-Jährigen ängstigen sich vor einem Sittlichkeitsverbrechen. 59 Prozent
fürchten sich davor, dass einem Familienmitglied etwas zustößt. Große Angst
vor der Zukunft haben 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen, 48 Prozent vor
einer schweren Krankheit und dem Sterben.
Handlungsbedarf
Das Österreichische Jugendrotkreuz sieht aufgrund
dieser alarmierenden Zahlen akuten Handlungsbedarf. Es müsse rasch etwas
geschehen, erklärte Zarhuber. "Wir brauchen grundlegende Änderungen im
Schul- und Gesellschaftsbereich." Die müssten zum großen Teil von den
politisch Verantwortlichen realisiert werden, so der Generalsekretär
abschließend