Europa sollte "Vorreiter" bei humanitären Korridoren und sicheren Fluchtwege sein.
Vor dem Hintergrund der EU-Ministertreffen zu Afghanistan haben die Kirchen in Europa zu Hilfe für bedrohte und flüchtende Personen aufgerufen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten sollten sich an die Spitze internationaler Solidaritätsbemühungen stellen, erklärten der Präsident der ökumenischen Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Christian Rieger, und der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, am Donnerstag laut Kathpress in Brüssel.
EU
Die Kirchen appellierten an die EU, bei der Einrichtung humanitärer Korridore sowie Umsiedlungen und der Schaffung anderer sicherer Wege mitzuwirken, um Flüchtlinge an sichere Orte außerhalb Afghanistans zu bringen. Afghanen, die sich bereits in der EU aufhielten, sollten einen sicheren Aufenthalt erhalten; Abschiebungen nach Afghanistan müssten unterbleiben.
Angesichts der Grausamkeiten in Afghanistan gehe es um den Beweis, dass die Werte der EU "nicht leere Rhetorik" seien, sondern über bloße politische oder wirtschaftliche Überlegungen hinausführten, erklärten die Kirchenvertreter. Die internationale Gemeinschaft riefen sie zum Schutz unterdrückter und gefährdeter Personen in Afghanistan auf. Neben zivilgesellschaftlichen Akteuren, Christen und Angehörigen anderer Religionen nannten sie ausdrücklich auch sexuelle Minderheiten.