Coronavirus-Checks am Brenner:

Kontrolleure gingen eine Stunde auf Mittagspause . . .

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Kaum hatten die Coronavirus-Checks am Brenner begonnen, da waren sie schon wieder zu Ende: Die vier Kontrollore gingen auf Mittagspause, eine Stunde fuhren alle Pkws ungeprüft durch...

"Ich hab' gedacht, ich kann meinen Augen nicht mehr trauen", sah oe24.at-Reporter Mike Vogel, was Dienstagmittag auf der Brenner-Autobahn bei der Einreise nach Österreich ablief: Die vier medizinischen Mitarbeiter, die mit Unterstützung von acht Polizisten an dem Checkpoint bei den Autoinsassen stichprobenartig die Temperatur messen sollten, verabschiedeten sich plötzlich und gingen auf Mittagpause. Mike Vogel: "Die waren länger als eine Stunde weg, da fuhr alles durch, das war denen völlig egal."

Auch wenn diese Temperaturmessung von den meisten Österreichern ohnehin schon als ziemlich sinnlose Alibi-Aktion des Gesundheitsministeriums durchschaut worden ist, verwundert dann doch die Tatsache, wie locker offenbar die Kontrollen genommen werden. Die Polizisten blieben übrigens vor Ort, stoppten aber kein Fahrzeug - sie dürfen ja keine Temperaturmessungen vornehmen . . .

Startschuss für Kontrollen am Brenner

 
Ein mobiles Gesundheitscheck-Team - bestehend aus Sanitätern, Ärztin und Polizisten - hat Dienstagvormittag damit begonnen, Coronavirus-Kontrollen an der Brennergrenze durchzuführen. Polizisten nehmen dabei eine "Selektion" der Fahrzeuge vor, die dann bei der Abfahrt einer Raststation zur Kontrollstation geleitet werden.
 
Eine ganz besondere "Begrüßung" wartet Dienstagvormittag auf die Reisenden, die von Südtirol kommend in Richtung Innsbruck unterwegs waren und mit ihren Autos die Brennergrenze überquert hatten. Ein Polizist mit gelber Warnweste weist ausgewählte Fahrzeuge mit einem Handzeichen an, die Autobahn zu verlassen und in Richtung Kontrollbereich zu fahren. Zwei gelbe Schilder mit der Aufschrift "Kontrolle" inklusive Richtungspfeilen zeigt diesen im Anschluss unmissverständlich die Richtung an.
 
Langsam bilden sich vor der überdachten Kontrollstation Autokolonnen. Eine Amtsärztin, ein Sanitäter und Polizisten warten dort auf die Autoinsassen. Die Begrüßung der Insassen erfolgt durch die Amtsärztin, die diese nach der Frage, woher man komme, auch einen Informationszettel in die Hand drückt. Auf diesem ist neben dem Hinweis, aus welchen Gründen Gesundheitschecks an der Grenze durchgeführt werden, auch aufgeführt, was exakt bei den Checks passieren wird.
 
Ohne Körperkontakt misst die Ärztin die Körpertemperatur der sich im Auto befindlichen Personen. Die Reaktionen auf diese Maßnahmen fallen unterschiedlich aus. "So sind wir noch nie begrüßt worden", meint beispielsweise der Fahrer eines Fahrzeuges mit deutschem Kennzeichen mit einem leichten Schmunzeln. Demonstrative Gelassenheit und leicht amüsierte Blicke sind neben überraschten und irritierten Blicken die häufigsten Reaktionen der Autofahrer und deren Mitfahrer.
 
Ein Verdachtsfall lässt sich nach rund 30 Minuten und mehr als fünfzig kontrollierten Autos nicht feststellen. Mit allen Personen ab einer Körpertemperatur von 37,5 Grad Celsius und mehr hätte man laut der Amtsärztin "genauere Gespräche" geführt, ein "Coronatest" werde zudem bei Verdacht in einem Zelt nahe der Kontrollstation durchgeführt, lässt die Ärztin wissen.
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