Empörung nach Vorpreschen

Ludwig will strenge Regeln

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Zwischen dem Wiener Bürgermeister und dem Kanzler herrscht Eiszeit. 

Wien-Klagenfurt. Im Wiener Rathaus ging vielen am Montagabend – wie man gerne sagt – „das Geimpfte auf“, als der Kanzler zuerst via oe24.at und dann im ORF-Sommergespräch erste Details des Corona-Herbstplans outete. Dabei sollte alles erst heute bei einem Ländergipfel besprochen werden.

Empört. ÖSTERREICH berichtete als Erstes über den Ärger von Bürgermeister ­Michael Ludwig – und der trat Dienstagmittag vor die Kameras, um der Regierung die Leviten zu lesen: Es sei eine Brüskierung, dass Kurz jetzt zum Teil jene Maßnahmen plane, für die die ÖVP Wien vor dem Sommer getadelt habe. Er werde sich auch nicht mehr mit Kurz hinstellen und unpopuläre Maßnahmen verkünden: „Das kann die Regierung sehr gut ohne mich machen.“ Sehr wohl will Ludwig beim Ländergipfel „ein konsequenteres Paket einfordern“, wie er sagt. Sprich: In ganz Österreich sollen die gleichen strengeren Regeln herrschen wie in Wien (siehe unten).

Edtstadler greift Ludwig frontal an. Das konnte die ÖVP-Seite der Regierung nicht auf sich sitzen lassen – gegenüber ÖSTERREICH wurde Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler ausgeschickt, um die Wiener anzugreifen. Und der Konter fiel geschmalzen aus: „Die Pandemiebekämpfung ist nicht der richtige Ort für ­Eitelkeiten, und es besteht auch kein Grund für Streit.“ Der Bund werde Rahmenbedingungen für ganz Österreich festlegen. Nachsatz: Gerade Wien stehe vor großen Herausforderungen: „Dort haben wir die niedrigste Impfquote in der Ostregion und die höchsten Ansteckungszahlen.“

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