Weltweites Interesse

Medien-Hype um Natascha-Interview

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Mehr als 120 TV-Stationen weltweit interessieren sich für das ORF-Interview mit Natascha Kampusch. Und Kommunikations-Wissenschafter Hausjell von der Uni Wien meint: Das Ende des Medien-Hypes ist noch nicht erreicht.

Der Professor am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft sagt, das ungeheure internationale Interesse liege vor allem am hohen Maß der Identifizierbarkeit. Im Vergleich mit der Bergbau-Katastrophe von Lassing, bei der im Juli 1998 zehn Männer ums Leben kamen und einer - Bergmann Georg Hainzl - wie durch ein Wunder nach zehn Tagen geborgen wurde, oder mit der Brandkatastrophe in der Seilbahn in Kaprun im Jahr 2000, bei der rund 150 Menschen starben, sei dieser Fall aus Medienblickpunkt in dreifacher Hinsicht interessanter.

Zum einen weil sich, wenn es um ein Kind oder einen Schüler geht, ein Großteil der Menschen direkt betroffen fühlt. Zum anderen ist das Phänomen, dass Kinder verschwinden, bekannt und auf andere Länder gut übertragbar. Schließlich sind "Geschichten diesen Typs, die einen solchen Ausgang nehmen, rar und werden auf Grund dieser Spezialität international entsprechend rezipiert und verkauft".

Neun Länder übertragen das komplette Interview
Laut ORF-Aussendung haben sich bisher mehr als 120 TV-Stationen weltweit für Ausschnitte bzw. das gesamte Interview zwischen Kampusch und Christoph Feurstein interessiert. Neben Österreich und Deutschland wird das vollständige Gespräch in Frankreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Norwegen übertragen.

Der ORF übernimmt übrigens auch die Vermarktung des TV-Interviews und verspricht: Sämtliche Erlöse gehen an die Natascha-Kampusch-Foundation und stehen zu Nataschas freien Verfügung.

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