Riesen-Aufregung um Preissteigerungen bei Strom und Gas. Kunden protestieren.
Wien. Die Kostensteigerungen für Strom und Gas treiben die Menschen zunehmend auf die Barrikaden. Immer mehr Betroffene melden sich in der ÖSTERREICH-Redaktion und machen ihrem Ärger Luft. Nachzahlungen von mehr als 3.000 Euro, Vertragskündigungen plus Neuangebote, die um mehre 100 % teurer sind – das ist für viele weder zu stemmen noch nachzuvollziehen.
"Unverständlich, warum Ökostrom viel teurer wird"
Unternehmer Martin Wimmer aus Wien schildert: „Wir haben vor gut 2 Jahren bei unserem Stromanbieter Montana einen Tarif mit 8,88 Cent/kwH für 100 % Ökostrom abgeschlossen. Jetzt wurde der Vertrag gekündigt und ein Alternativangebot unterbreitet, das einen Tarif in Höhe von 45 Cent vorsieht.“ Wimmer ist fassungslos: „Das ist eine Erhöhung um mehr als 500 %!“ Und nicht zu rechtfertigen, schäumt Wimmer: Denn Ökoenergie aus Wasser, Wind, Sonne hätten ja nichts mit russischem Gas zu tun. Das stimmt – wiewohl die Stromanbieter wegen eines komplexen Preissystems gezwungen sind, die Tarife immer am teuersten auszurichten (und das ist Gas).
Richtig sauer ist auch Markus Hager. „Ich soll für Strom und Gas statt rund 7.000 Euro jährlich künftig etwa 50.000 Euro zahlen“, hat sich der Unternehmer aus NÖ anhand des Angebots von der EVN ausgerechnet. Das will er nicht akzeptieren, hat nächste Woche einen Termin bei dem Energieversorger. „Klar wird alles teurer, eine Erhöhung würde ich akzeptieren – aber doch nicht in diesem Ausmaß!“ Er sieht die Regierung in der Pflicht, „endlich einen echten Plan auszuarbeiten“.
Einen weiteren Preissprung thematisiert ein Twitter-User. Die Energie AG habe ihren Tarif Öksostrom Klassik von 7,99 Cent/kwH auf 50,29 Cent erhöht, ein Plus von 629 %! Der Preis gelte für Neukunden, betont die Energie AG – für Bestandskunden gebe es keine Preisanpassung.