Mader: Laut Vertrag nur Abwicklung über Airbus möglich, Österreich darf nicht direkt verkaufen.
Wien/Toulouse. Das am Wochenende bekannt gewordene Angebot Indonesiens, Österreich die Eurofighter abzukaufen, wird vorerst einmal geprüft. Das Verteidigungsministerium untersucht, ob der Brief echt ist - und auch den Kaufvertrag, wie ein solcher Verkauf möglich wäre. Österreich könne laut Vertrag nicht direkt verkaufen, ohne Zustimmung von Airbus/EADS ginge gar nichts, meint Experte Georg Mader.
Aber das Unternehmen wäre vielleicht durchaus interessiert an einem solchen Deal. Denn damit bekäme Airbus einen Fuß in den südostasiatischen Markt. Und die laut Kaufvertrag unbedingt nötige Zustimmung könnte man ja mit der Bedingung verknüpfen, dass Österreich die laufenden juristischen Auseinandersetzungen einstellt, meinte der Militärluftfahrtexperte auf Anfrage der APA.
Österreich kann die Flieger nur an Airbus (zurück)verkaufen
Das österreichische Verteidigungsministerium darf laut Kaufvertrag "ohne vorherige Zustimmung von EF sonstigen Dritten technische Unterlagen und Dokumente nicht zugänglich machen und Zugriff auf das Waffensystem Eurofighter nicht einräumen bzw. verschaffen". Also könnte Österreich nur die Flieger an Airbus (zurück)verkaufen. Das Unternehmen könnten dann die laut Mader unbedingt nötigen technischen Upgrades vornehmen - und Indonesien (als einzige, die das tun dürfen) Informationen geben.
Im Ministerium ist man noch nicht so weit, eine solche Entscheidung zu treffen. Das erst am Freitagnachmittag eingelangte Schreiben mit dem Angebot des indonesischen Verteidigungsministers Prabowo Subianto, die 15 im Jahr 2002 von Österreich angeschafften Abfangjäger zu kaufen, wird vorerst einmal auf Echtheit überprüft, erklärte Ministeriumssprecher Michael Bauer am Montag gegenüber der APA. Außerdem klärt man, welche rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind.