2 noch flüchtig

Moneymaker hatten sechs Komplizen

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Die zwei gefassten Chefs rekrutierten Gehilfen. Eine Bank wurde 3x überfallen.

Es ist die größte Bankraubserie, die jemals in der österreichischen Kriminalgeschichte geklärt werden konnte. Mit 26 Coups in den vergangenen sieben Jahren halten die zwei gefassten Mazedonier Vulnet H. (34) und Nuri N. (33) den einsamen Rekord.

Das Balkan-Duo heuerte für die Überfälle immer wieder Komplizen an. Von den sechs bekannten Mittätern wurden vier geschnappt, zwei sind noch nicht ins Netz gegangen.

„Es handelt sich um sogenannte Trabanten“, erzählt Oberstleutnant Robert Klug vom Wiener Landeskriminalamt im Gespräch mit ÖSTERREICH. Das sind Leute, die für die „einfacheren“ Jobs rekrutiert werden – die organisieren und lenken Fluchtautos, erledigen Botendienste und spielen die Aufpasser.

Doch das kann auch zum Selbstfaller werden. Aus dem Ausland kamen Hinweise, dass ein Bankräuber Komplizen anheuern wollte. Eine Spur führte die Polizei zu Nuri N., der heuer im Frühjahr schließlich in Berlin verhaftet werden konnte.

Begierde
Wie berichtet, hatten es die Räuber fast nur auf Filialen der Erste Bank abgesehen. Besonderes Objekt der Begierde: Eine Filiale im 23. Bezirk, die gleich dreimal von den Gaunern gestürmt wurde.

In Wien wechselten die beiden Verdächtigen ständig den Wohnsitz, lebten zusammen oder fanden Unterschlupf bei Freundinnen. Sie hatten auch eigene Wohnungen, waren aber nirgends gemeldet.

Anklage
Der Polizeiakt über die Balkan-Räuber liegt derzeit bei der Staatsanwaltschaft Wien. Mit einer Anklageerhebung und dem Prozessbeginn wird noch heuer gerechnet.
Übrigens: Auch wenn die „Moneymaker“ hinter Schloss und Riegel sitzen, andere „Kollegen“ bleiben aktiv. In Wien wurden heuer bis zum 1. September 26 Banken „geknackt“, sieben Überfälle wurden aufgeklärt. 2010 gab es 37 Überfälle (17 geklärt), 2009 musste die Polizei zu 52 Überfällen ausrücken (23 geklärt)

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