Drei Schüsse

Mord-Prozess in Vorarlberg: Jetzt spricht das Opfer

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Im Oktober 2016 wurden drei Schüsse auf 41-Jährigen abgegeben.

Der Prozess wegen versuchten Mordes gegen einen 36-Jährigen ist am Donnerstagvormittag am Landesgericht Feldkirch fortgesetzt worden. Er soll nach einem missglückten Raub im Oktober 2016 drei Schüsse auf den 41-jährigen Bewohner eines Nachbarhauses abgegeben haben. Im Mittelpunkt wird die Aussage des Opfers stehen, der beim Prozessauftakt im September auf Urlaub war.

Der 36-Jährige hatte im September vor Gericht jegliche Verletzungsabsicht bestritten. Auch sein Verteidiger betonte, sein Mandant habe auf niemanden gezielt. Die Schüsse hätten den 41-Jährigen lediglich vertreiben sollen.

Angeklagt sind neben dem 36-Jährigen auch zwei Männer und eine Frau - diese wegen versuchten schweren Raubes. Das Quartett aus dem Umfeld der türkischstämmigen, rockerähnlichen Gruppe "Osmanen Germania" hatte einen Tipp bekommen, dass in einem Wohnhaus in Feldkirch Drogen im Wert von 150.000 bis 200.000 Euro gelagert seien. Mit Sturmhauben vermummt, einer Brechstange sowie einer Beretta F92 bewaffnet, wollten sie in das Haus einbrechen und sich das Rauschgift holen.

Als sie in das Gebäude einzudringen versuchten, stellte sich ihnen aber ein keineswegs eingeschüchterter Hausbewohner entgegen. Er machte im Haus und im Garten das Licht an und herrschte die Bande an, sie solle verschwinden, was sie auch taten. In einer Nebenstraße stießen sie schließlich auf den 41-jährigen Einheimischen, der gerade nach Hause kam. Er sprach die Männer an, die sich in einem Gebüsch verstecken wollten, und fragte, was los sei. Daraufhin soll der 36-Jährige drei Schüsse abgegeben haben, getroffen wurde der 41-Jährige glücklicherweise nicht.

Die Schüsse seien gezielt gewesen, betonte der Staatsanwalt im September. Der Nachbar habe sich nur dank seiner raschen und akrobatischen Reaktion retten können. Ob dem so war, soll der 41-Jährige am Donnerstagvormittag berichten. Gegen Mittag dürfte das Beweisverfahren erledigt sein. Weitere Zeugeneinvernahmen sind vorerst nicht geplant. Dennoch könnte sich der Prozess bis in die Abendstunden ziehen.
 

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