Wollte um Asyl ansuchen

Mutmaßlicher Pirat in Salzburg festgenommen

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Der 24-Jährige wollte offenbar um Asyl ansuchen.

Ein mutmaßlicher Pirat, der offenbar an der Kaperung zweier deutscher Schiffe vor Somalias Küste in den Jahren 2010 und 2011 beteiligt gewesen war, ist am 12. Februar in Salzburg festgenommen worden. Der Sprecher des Landesgerichtes Salzburg, Peter Egger, bestätigte gegenüber der APA einen dementsprechenden Bericht in der Mittwoch-Ausgabe der "Salzburger Nachrichten" (SN).
 
Der 24-jährige Somalier saß zehn Tage in Übergabehaft in der Salzburger Justizanstalt in Puch bei Hallein. Vor seiner Festnahme wollte er in Salzburg offenbar um Asyl ansuchen. Am 22. Februar wurde er von Salzburg nach Deutschland ausgeliefert. Seine Festnahme erfolgte aufgrund eines Europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Osnabrück (Niedersachsen) nach einem positiven DNA-Abgleich. Bei den betroffenen Schiffen waren Fingerabdrücke gesichert worden, die zunächst nicht zuordenbar waren.
 

Schwere Vorwürfe

Dem Verdächtigen, der zur Tatzeit 16 Jahre alt war, wird erpresserischer Menschenraub, Angriff auf den Seeverkehr sowie bandenmäßige und gewerbsmäßige Erpressung vorgeworfen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück gegenüber der "SN" erläuterte. Der Beschuldigte soll Mitglied einer schwer bewaffneten Gruppe gewesen sein. Die Piraten hätten am 27. Dezember 2010 das Frachtschiff "Ems River" gekapert, den Frachter verschleppt und die achtköpfige Besatzung am 1. März 2011 nach Bezahlung von drei Millionen US-Dollar Lösegeld freigelassen.
 
Der zweite Coup erfolgte den Vorwürfen zufolge am 8. April 2011. Die somalischen Piraten sollen das deutsche Handelsschiff "Susan K" überfallen, verschleppt und die zehnköpfige Crew bis 16. Juni 2011 gefangen gehalten haben. Nach der Bezahlung eines Lösegelds in Höhe von 3,5 Millionen Dollar kam die Besatzung wieder frei. Beide Kaperungen endeten unblutig. Die betroffenen Reedereien haben ihren Sitz in Niedersachsen, deshalb ist die Staatsanwaltschaft Osnabrück zuständig.
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