Völlig eskaliert ist der Einsatz wegen zweier Tiroler, die auf einem Parkplatz in Wien mit ihrem Wohnmobil parkten. Zuerst gingen die beiden bekennenden Nazis - Vater und Sohn - auf einen 29-Jährigen und sodann auf vier Polizisten los.
Wien. Der heftige Zwischenfall spielte sich Mittwoch am frühen Nachmittag in der Perfektastraße in Liesing ab: Zwei Männer gingen aus unbekannten Gründen - anzunehmen aber ist, dass sich das Opfer wohl über Nazi-Aufkleber am Fahrzeug der beiden Innsbrucker geärgert hatte - auf einen 29-Jährigen los und verpassten ihm einen Faustschlag.
Als die alarmierte Polizei vor Ort eintraf, richtete sich die Aggression der Schläger gegen die Exekutive. Völlig unvermittelt attackierte der Vater einen Cop mit einem Fausthieb. Gegen die darauffolgende Festnahme wehrte sich der Mann verbissen. Auch der Sohn ging nun auf die Polizisten los und begann seinerseits auf die Beamten hinzuschlagen. Bei dem "Kampf" auf offener Straße wurden vier Polizisten verletzt.
Der 29-Jährige Zeuge als auch drei Polizisten wurden vor Ort von Einsatzkräften der Berufsrettung notfallmedizinisch versorgt und in Spitäler gebracht. Der vierte verletzte Polizist begab sich nach Abschluss der Amtshandlung selbstständig in ärztliche Behandlung. Alle vier verletzten Beamten konnten den Dienst nicht fortsetzen.
Hakenkreuze, Runen, CO2-Waffen und Messer
Die beiden Tatverdächtigen verweigerten bei ihren Vernehmungen die Aussagen. Der Jüngere wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien auf freiem Fuß angezeigt, sein wohl amtsbekannter Vater in eine Justizanstalt gebracht.
Weiters wurde festgestellt, dass die Zulassung des Wohnmobils aufgehoben war, weshalb die am Fahrzeug angebrachten Kennzeichen abgenommen wurden. Ob die Polizei auch die am Wohnmobil aufgeklebten Hakenkreuze und Runen entfernte, ist unklar. Ermittlungen wegen Wiederbetätigung sind jedenfalls fix. Außerdem wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen, da in dem Nazi-Bus CO2- und Druckluftwaffen sowie einige Messer vorgefunden wurden.