46-Jähriger stellte Kilometerstände zurück und fälschte Servicehefte.
Gewerbsmäßige Betrügereien im Kfz-Handel sind nach Angaben der Landespolizeidirektion im südlichen Niederösterreich aufgedeckt worden. Ein 46-Jähriger aus dem Bezirk Wiener Neustadt steht im Verdacht, die Tachometer von insgesamt 54 Fahrzeugen manipuliert zu haben, um sie über befreundete Autohändler mit niedrigen Kilometerständen und dementsprechend höheren Preisen zu verkaufen.
Kilometerstände nach unten korrigiert
Die Fahrzeuge waren im Zeitraum 2008 bis 2012 um insgesamt 400.000 Euro angekauft worden. Nach den zur Last gelegten Manipulationen wurden die Autos laut Polizei um 650.000 Euro verkauft. Die "nach unten" korrigierten Zahlen wurden in den jeweiligen Serviceheften ebenfalls angeglichen, weshalb der teilweise geständige Mann auch wegen Urkundenfälschung und -unterdrückung angezeigt wurde. Beamte der Polizeiinspektion Pottendorf (Bezirk Baden) hatten in dem Fall seit September 2012 ermittelt.
Im Zuge der Erhebungen wurden weitere 13 Beschuldigte, größtenteils rumänische Staatsbürger, angezeigt. Zahlreiche Fahrzeuge sollen nämlich als sogenannte EU-Eigenimportfahrzeuge aus umliegenden EU-Staaten nach Österreich importiert und hier verkauft worden sein. Um die tatsächliche Kaufvertragskette im Hinblick auf die weiteren Betrugshandlungen zu verschleiern, sollen die Beschuldigten die Autos mit Falschpersonalien angekauft bzw. auch nicht am Verkauf beteiligte Personen als Käufer eingesetzt haben.
Bei einer Hausdurchsuchung an der Adresse des 46-Jährigen wurden zahlreiche belastende Unterlagen beschlagnahmt. Im Zuge des Nova-Abgabeverfahrens soll der Mann auch die betreffenden Finanzämter um Steuerabgaben betrogen haben, in dem er unrichtige Angaben zum Fahrzeugbesitzer bzw. gefälschte Fahrzeugverkäufe vorgelegt haben soll.