Mitten im Winter

NÖ: Schwangere verlor Job und Wohnung

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Die schwangere Gastro-Mitarbeiterin und ihr Freund flogen aus der Dienstwohnung.

Mehr als zwei Jahre lang kämpfte die AK Niederösterreich für zwei Beschäftigte aus der Gastronomie: Ein Paar war gekündigt worden, nachdem der Arbeitgeber von der Schwangerschaft der Gastro-Mitarbeiterin erfahren hatte. Die beiden verloren mitten im Winter von einem Tag auf den anderen auch ihre Dienstwohnung.

"Die beiden erhalten jetzt 20.000 Euro Lohnnachzahlung und Entschädigung", teilte AK Niederösterreich-Präsident und ÖVB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Schwangerschaft und Leistenbruch

Das Paar war in einem Gasthaus im südlichen Niederösterreich Vollzeit als Küchengehilfen angestellt. Die beiden verdienten 1.000 Euro netto im Monat und wohnten in einer Dienstwohnung über dem Lokal.

Anfang 2015 wurde die Frau schwanger, ihr Freund erlitt darüber hinaus bei der Arbeit einen Leistenbruch. Der Chef kündigte die beiden daraufhin fristlos und "warf ihre Habseligkeiten von der Dienstwohnung auf die Straße. Die Betroffenen standen auch ohne Wohnung da und kamen glücklicherweise bei Bekannten unter", so die AK NÖ.

Zweijähriges Verfahren

Die beiden wandten sich daraufhin an die Arbeiterkammer. Mittels Rechtsschutz wurde der ehemalige Arbeitgeber auf 20.000 Euro geklagt, denn die schwangere Mitarbeiterin stand zu der Zeit unter Kündigungsschutz.

Doch das Verfahren zog sich lange hin, da mehrere Zeugen nicht vor Gericht erschienen. Nun gab es ein rechtskräftiges Urteil: Der Unternehmer muss den vollen Betrag wegen Lohnentgangs der schwangeren Ex-Mitarbeiterin nachzahlen.

Neuer Job

"Die ehemalige Küchengehilfin ist mittlerweile Mutter eines gesunden Buben. Sie und ihr Freund haben einen neuen Arbeitsplatz in der Gastronomie gefunden. Dort werden sie nach Kollektivvertrag bezahlt", teilte die AK mit.

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