Tragischer Unfall

Bub starb vor den Augen der Mutter

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Vor den Augen seiner Mutter starb Mittwoch der dreijährige Andreas. Sein Bruder (5) musste hilflos zusehen.

Sankt Oswald. Nichts ist mehr wie es war. Ein tragischer Unfall zerstörte letzten Mittwoch die Idylle des verschlafenen Ortes im südlichen Waldviertel. Der dreijährige Andreas Leinmüller war mit der Kindergartentasche in der Bustür hängen geblieben, war mitgeschleift worden und starb 50 Meter von seinem Elternhaus entfernt. Vor den Augen seiner Mutter und seines Bruders Emanuel (5). Samstag früh sollte bereits die Beerdigung sein. Doch der Staatsanwalt veranlasste eine Obduktion.

Zu viele Fragen sind offen. Gegen den 70-jährigen Buslenker Franz P. wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Die bisherigen Aussagen sind widersprüchlich.

Kein Beförderungsausweis
Es war ein Tag wie jeder andere. F ranz P. sammelte die Kinder vom Kindergarten ein. Auf der Tour durch St. Oswald (1134 Einwohner) machte er vor dem Haus der Familie Leinmüller (Vater Alois, Mutter Andrea) halt. Emanuel (5) stieg aus, Andreas (3) folgte. Die Kindergartentasche verfing sich in der Schiebetür. Andreas war hilflos gefangen, als der Bus losfuhr. Emanuel schrie, niemand hörte ihn. Andreas lief noch einige Meter mit, dann schlug er mit dem Gesicht auf der Straße auf. Gemeindearzt und Christophorus-Notarzt konnten nur noch den Tod feststellen. Gestern war der ganze Ort gelähmt. Chefinspektor Karl Nestelberger aus Melk: "Ersten Ermittlungen zufolge hatte der Lenker keinen Schülerbeförderungsausweis (die vergibt die BH, Anm.) – zudem fehlte rechts der Außenspiegel."

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