Tod unter mysteriösen Umständen

Ermittlungen nach Todes-Serie in Pflegeheim

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War es wirklich nur ein Mitarbeiter-Engpass in Corona-Zeiten oder stecken ganz andere Probleme dahinter?

NÖ. Nach dem Tod von vier Bewohnern eines privat geführten Pflegeheims in Pot­tenbrunn nahm die Staatsanwaltschaft in St. Pölten Ermittlungen auf. Im Raum steht der Verdacht der fahrlässigen Tötung sowie der fahrlässigen Körperverletzung. Drei Obduktionen wurden durchgeführt. In einem vierten Fall gab es bereits eine Einäscherung, deshalb war keine Autopsie mehr möglich. Derzeit führt die Polizei Einvernahmen im Umfeld der betroffenen Betreuungseinrichtung durch. Noch ist nicht bekannt, ob sich der Verdacht gegen unbekannte Personen oder bereits gegen konkrete Beschuldigte richtet.

Lösten kranke Mitarbeiter fahrlässig Infektionen aus?

Auf der Homepage des Pflegezentrums steht nur, dass „aufgrund der steigenden Fallzahlen“ (gemeint ist natürlich Covid-19) das Heim „bis zur Stabilisierung der Lage für Besucher gesperrt ist“. Außerdem gilt nun ein Aufnahmestopp.

Die Leiterin des Pflegezentrums, Renate Lokway, rechtfertigt sich in den NÖN: „Leider kam es durch Erkrankungen und behördlich angeordnete Quarantänemaßnahmen zu einem Mitarbeiter-Engpass. In dieser Zeit mussten vier hochbetagte Bewohner ins Universitätsklinikum St. Pölten gebracht werden, wo sie ­verstarben.“ Ihrer Meinung nach untersucht die Justiz, ob durch Corona-Infektionen unter den Mitarbeitern ein Missstand in der Organisation vorlag.

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