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Erster Weißstorch verteidigt seinen "Stockerlplatz" in Marchegg

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Eine Woche früher als im Vorjahr und rund drei Wochen früher als üblicherweise ist im WWF-Auenreservat in Marchegg der erste niederösterreichische Weißstorch des Jahres gelandet. Liegen dürfte die frühe Ankunft aus dem Afrika-Urlaub am deutlich zu warmen Winter. Die Marchegger Störche gehören zu den so genannten Ostziehern, die von Ost- und Südafrika via Ägypten und Bosporus nach Österreich kommen.

Vorjahressieger verteidigt 1. Platz 

Der erste Storch dieses Jahres war auch schon vergangenes Jahr der Sieger. "Wir haben ihn an seinem Ring wiedererkannt. Dieser Storch hat es schon wieder geschafft, seine Artgenossen auf der Strecke von rund 10.000 Kilometern um einen ganzen Tag zu überflügeln”, sagt Artenschutzexperte Jurrien Westerhof vom WWF Österreich. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit eines Weißstorches liegt bei 50 km/h. Pro Tag werden etwa Distanzen von etwa 150 bis 200 km zurückgelegt.

Die Störche kehren aus Winterquartier nach Marchegg zurück. 

Die Störche kehren aus Winterquartier nach Marchegg zurück. 

© WWF/Marion Schindlauer
× Die Störche kehren aus Winterquartier nach Marchegg zurück. 
 

92 Jungvögel flogen aus

2023 war für die Störche im WWF-Auenreservat Marchegg ein gutes Jahr: 43 Paare brüteten erfolgreich – sechs mehr als noch 2022, und damit ein neuer Höchststand der vergangenen zehn Jahre. Insgesamt flogen 92 Jungvögel aus. Durch den relativ kalten und nassen Frühling 2023 blieb ihre Zahl jedoch hinter dem sehr hohen Wert von 2022 zurück, als 108 Jungvögel ausflogen. Im gesamten March-Thaya-Raum geht die Zahl der Brutpaare jedoch stetig zurück - das unterstreicht erneut die Wichtigkeit des WWF-Auenreservats. 

Das WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen.

Das WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen.

© WWF/Christian Fischer
× Das WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen.

Weniger Brutpaar als Folge des Klimawandels

"Die Bedeutung der Marchegger Störche wird für den Gesamtbestand im Osten Niederösterreichs immer größer, weil die Zahl der Brutpaare insgesamt abnimmt“, sagt Jurrien Westerhof. So brüteten im oberen March-Thaya-Raum nur noch sechs Paare, während am Höhepunkt im Jahr 1996 alleine zwischen Bernhardsthal und Angern 35 Paare brüteten. Die Ursache für den Rückgang liegt höchstwahrscheinlich im Ausbleiben der früher üblichen Frühlingshochwässer: Als Folge der Klimakrise fällt im Einzugsgebiet der March immer weniger Schnee, wodurch die Frühlings-Schneeschmelze ausbleibt. 

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