Die trauernde Familie des Soldaten, der von Hunden totgebissen wurde, wendet sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit.
Wiener Neustadt. Im Fall des Hundeführers, der vor einer Woche in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt tot aufgefunden worden war, ist am Dienstag das vorläufige Obduktionsergebnis bekannt gegeben worden. Der 31-Jährige starb "an einer Vielzahl von Bissverletzungen im Hals-, Nacken- und Oberschenkelbereich", sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, auf APA-Anfrage.
Der Soldat sei aufgrund der Hundebisse verblutet, so Habitzl. Was den Todeszeitpunkt angeht, gelte es, das endgültige Obduktionsergebnis abzuwarten. Weiters müssten die Erhebungen der Polizei abgewartet werden, sagte der Sprecher. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachtes der grob fahrlässigen Tötung gegen unbekannt. Das Bundesheer hat eine Unfall-Untersuchungskommission eingerichtet.
Familie meldet sich und fordert mehr Schutz
Nun wandte sich nun die Familie über ihren Anwalt an die Öffentlichkeit und verlangt vom Bundesheer mehr Schutz für die Hundeführer: "Jetzt, nach Bekanntwerden des vorläufigen Obduktionsergebnisses, kann die Staatsanwaltschaft und das Bundesheer gewissenhaft und transparent ihre Ermittlungen weiterführen.
Was jedenfalls nicht mehr von der Hand zu weisen ist, ist die unfassbare und traurige Tatsache, dass ein ausgebildeter Elitesoldat sowie geschulter und stets gewissenhafter Hundeführer das Kasernengelände betrat, um die Hunde zu versorgen, dabei durch einen tragischen bisher ungeklärten Unfall ums Leben kam und mehrere Stunden im Hundeareal nicht aufgefunden wurde. Sein eigener Hund wurde vom Opfer nicht zur Fütterung mitgenommen, da diese in der Regel nur kurze Zeit in Anspruch nimmt, und verblieb daher im Auto des Opfers. Das Opfer wurde erst viele Stunden nach dem Betreten des Kasernengeländes tot aufgefunden und dessen Hund im Fahrzeug vorgefunden.
Müssen hier nicht womöglich sämtliche Kontrollmechanismen und Überwachungsmaßnahmen evaluiert werden, um insbesondere auch den Schutz der Soldaten und Hundeführer zu gewährleisten? Das Bundesheer ist nicht nur dem Schutz der Bevölkerung, sondern selbstverständlich auch jenem der eigenen Soldaten verpflichtet. Als traurige Gewissheit bleibt, dass nichts und niemand dem lieben Verstorbenen wieder das Leben schenken kann. Die Familie des Verstorbenen erwartet sich daher jedenfalls ein ehrliches und lückenlos transparent geführtes Ermittlungsverfahren, in dem jedweder noch so unbedeutend erscheinende Beweis aufgenommen, jede Spur verfolgt wird und allenfalls fehlende Kontroll- und Überwachungsmechanismen aufgedeckt werden. Dies kann vielleicht in Zukunft dazu beitragen, dass sich ein derartiger und bisher nie dagewesener Unfall nicht wiederholt.
Deshalb ersuche ich als Vertreter der genannten Angehörigen die österreichischen Medien sowie die österreichische Bevölkerung eindringlich, das Ermittlungsverfahren von Justiz und Bundesheer und deren Ergebnisse mit großer Sorgfalt zu verfolgen und veröffentlichte Ergebnisse sowie allfällige Mutmaßungen kritisch zu hinterfragen. Allfällige Zeugen oder Personen, die Informationen zu diesem Unfall erteilen können, werden ersucht, sich mit mir (allenfalls auch anonym) unter der E-Mail-Adresse office@mylaw.at in Verbindung zu setzen. Die anwaltliche Verschwiegenheit wird garantiert."