Der Prozess gegen den Tatverdächtigen im Inzest-Fall von Amstetten könnte möglicherweise erst im kommenden Jahr stattfinden.
Ob die für mehrere Tage anberaumte Verhandlung noch heuer am Landesgericht St. Pölten erfolgt, sei nicht sicher, da die Anklageschrift noch ausständig ist. Fix hingegen sei, dass der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten werde, so der Vizepräsident des Landesgerichtes St. Pölten, Franz Cutka, am Dienstag.
Die Urteilsverkündung ist für die Allgemeinheit sicherlich zugänglich. Ob dies auch bei der Verlesung der Anklage der Fall sei, stand vorerst noch nicht fest, so Cutka. Bei Sittlichkeitsdelikten gehe es darum, die Persönlichkeitsrechte der Opfer zu schützen.
Frist läuft in drei Wochen aus
Sollte die Anklage in den
kommenden zwei bis drei Wochen fixiert werden, könnte sich ein Prozess heuer
ausgehen, meinte Cutka. Noch ausständig in dem Fall ist ein psychiatrisches
Gutachten über den Tatverdächtigen, dieses werde für Ende dieser bzw. Anfang
nächster Woche erwartet.
Am 27. April war in Amstetten bekanntgeworden, dass der 73-jährige Josef F. seine Tochter E. 24 Jahre lang in einem Verlies eingesperrt und sexuell missbraucht haben soll. Während der Gefangenschaft habe der Mann mit der heute 42-Jährigen sieben Kinder gezeugt. Eines von ihnen sei nach der Geburt gestorben, das tote Baby habe der 73-Jährige angeblich in einem Holzofen verbrannt. Josef F. war weitgehend geständig, er befindet sich in Untersuchungshaft.