Eine goldene Nase wollte sich eine Clique mit Indoor-Drogenanbau verdienen.
Die niederösterreichischen Drogenfahnder waren schon länger hinter der Bande her – denn sie hatten eine Tipp aus der Szene bekommen, dass sich der Cannabis-Produzent im Raum Gmünd ein gutes Versteck ausgesucht hatte, wo er seine Pflanzen anbaute. Tatsächlich merkten die Anrainer der Mühle in Eggern nicht, was in der stillgelegten Industrieanlage vor sich ging. Zumal Christian B. (32) auch Geruchsfilter eingebaut hatte, damit niemand den Haschischgeruch wahrnahm.
„Hanfbauer“ war Türsteher
Dann kam der Tag, als
die Polizei mit Hubschraubern anrückte und der Indooranlage den Garaus
machte. Das war bereits im Dezember, doch den Fahndungserfolg gegen den
früheren Disco-Türsteher gaben sie erst gestern, Mittwoch, bekannt, weil
auch noch ein Dutzend Kunden (vor allem in Wien) ausgeforscht werden mussten.
Insgesamt beschlagnahmten die Beamten 179 Cannabispflanzen, die professionell z. B. mit Quecksilberdampflampen gezogen worden waren. Mit dem Kraut hätten sie 70.000 Euro Reingewinn gemacht und die Anlage sicher danach vergrößert. Zudem sollen Christian B., seine slowakische Freundin Andrea E. und ein weiterer Komplize 1,5 Kilo Koks und 4,5 Kilo Cannabiskraut verkauft haben.
Versicherungsbetrug
Als die Polizei dann den Mercedes 450 SLC vor
der Mühle unter die Lupe nahm, deckten die Beamten auch noch einen Betrug
auf. Ein Wiener hatte sich den Wagen von der Clique stehlen lassen und
21.000 Euro Versicherung kassiert.