Kritik an Verordnung reißt nicht ab

Hundegesetz wird nochmals auf den Zahn gefühlt

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Experten sehen in den derzeitigen Bemühungen nur eine Symptombekämpfung.

NÖ. Kürzlich verkündete das Land, das neue Hundegesetz adaptieren zu wollen. Parallel zum dama­ligen Zeitpunkt wurde ein dreijähriges Mädchen beim Spazierengehen in Kapelln mit seiner Mutter in den Arm gebissen. Angeblich von einem frei laufenden Hund. Nach Ermittlungen kam nun heraus, dass es der eigene Fami­lienhund war. Die Mutter wird angezeigt.

Ursachen. Der Fall zeigt, was viele Experten am ­Beschluss der Leinen- und Beißkorbpflicht an öffentlichen Plätzen kritisieren. Es würden Symptome und nicht Ursachen bekämpft werden. Ein Großteil der Bisse passiere eben im familiären Umfeld.

Das Land plant, am Donnerstag einen Zusatz für öffentliche Plätze zu beschließen. Eine Ansammlung mit unter 150 Menschen bedeutet Leinen- oder Beißkorbpflicht, bei über 150 Menschen soll beides gelten. Gegen das Gesetz initiierte die ÖHU-Suchhundestaffel einen Einspruch für die Bevölkerung, man hofft auf 25.000 Stimmen.

Hundepass. Als sinnvoll erachtet deren Kommandant Wolfgang Pfitzner einzelne Punkte des „Hundepasses“, den FP-Landesrat Gottfried Waldhäusl 2020 einziehen will. Weniger wegen der dann verpflichtenden Verhaltens- und Gesundheitschecks der Tiere. „Ich lasse die Tiere jetzt schon regelmäßig impfen.“ Besser gefällt Pfitzner die Idee von verpflichtenden Schulungen für Tierhalter: „Menschen Informationen zu geben, wäre sinnvoll.“ Denn am oberen Ende der Leine befände sich der wahre Verantwortliche für Bisse.

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