»Tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe.«

Im Wahn die Töchter im Pool ertränkt

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Die getöteten Töchter von Absdorf – alles spricht für eine Horrortat im Depro-Wahn. 

. Sogar den Nachbarn in der schmucken Neubausiedlung in dem Weinbauort und Bahnknotenpunkt im Tullnerfeld fiel es auf – dass es der hübschen, zierlichen zuvor immer netten Heiltherapeutin, die hier nicht nur wohnte, sondern auch ihre Praxis hatte, zunehmend schlechter ging. „Sie gab teilweise völlig ­unerwartete zusammenhanglose Antworten, der Kontakt wurde weniger, aber dass es so schrecklich endet“ – hätte sich, wie es angesichts von Familienträgödien immer heißt „keiner gedacht“. Auch hatte keiner gewusst, dass die gebürtige Burgenländerin längst in medizinischer und medikamentöser Behandlung war: „Depressionen mit psychischer Symptomatik“ – und das ausgeprägt seit der Geburt ihrer jüngeren Tochter vor sieben Monaten. Auch dafür hat die (Psycho-)Medizin einen Namen: postnatale Depression.

Kinder erwartet nur Klimawandel und Vergewaltigung

Dystopie. „Meine Mandantin sagt, dass sie schon immer eine Grüblerin war“, weiß ihre Anwältin Astrid Wagner. Mit der mutmaßlichen Erkrankung – die jetzt zusätzlich von einem Gutachter bestätigt werden muss – wurde ihr Leben allerdings zur Qual, die Idylle zur Dystopie, die ganze Welt empfand sie nur noch als „schwarz, schwer und böse“. Ihre Töchter würde keine lebenswerte Zukunft, sondern nur Vergewaltigung und Klimawandel erwarten. Davor wollte sie die beiden bewahren und „erlösen“.

Kaum war der Ehemann am Montag zur Arbeit außer Haus, soll sie – allein im Wahn – zur Horror-Tat geschritten sein und ihre geliebten Kids im Swimmingpool ertränkt haben – und alles wurde von der Videoüberwachung mitgefilmt! Danach legte sie die Leichen in ihren Zimmern in die Bettchen.

Hat die Mutter ihre Taten noch gar nicht realisiert?

Dystopie. Um 9.15 Uhr schickte sie ihrem Mann eine WhatsApp-Nachricht: „Tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe.“ Der rief in Panik zurück, wollte erfahren, was los ist oder sie von Schlimmerem abhalten, doch da war es schon passiert: „Ich habe die Kinder umgebracht.“ Und jetzt würde sie ihnen folgen. Zuerst wollte sie sich vor einen Zug werfen, doch der nächste kam erst in einer halben Stunde, also nahm sie das Auto und fuhr los. Im Tunnelblick ihrer möglichen Unzurechnungsfähigkeit visierte die Frau einen Baum an, der aber zu morsch war. Sie überlebte – und kommt nach Spital und U-Haft in Sonderbewachung wegen Suizidgefahr vorläufig in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Astrid Wagner hat sie schon zweimal besucht und drückt den Zustand ihrer Mandantin so aus: „Sie ist ganz leer und erloschen. Als wäre alles Leben aus ihr gewichen. Als einzigen Sinn bezeichnet sie weiter ihre Kinder.“ Hat sie noch gar nicht realisiert, was sie getan hat? Wird sie es je? Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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