In Niederösterreich setzt die FPÖ auf eine "Werte- und Traditionsoffensive" im Vorfeld der Gemeinderatswahlen. Gefordert wird auch eine Änderung des NÖ Pflichtschulgesetzes bezüglich Kreuzen in den Klassenräumen, die laut ÖVP allerdings bereits geprüft wird.
Adventkranzbinden, Nikolo- und Krampusbesuche sowie die Suche nach dem schönsten Weihnachtsbaum – liebgewonnene Bräuche verkürzen die Wartezeit auf das große Fest. Die FPÖ sieht die kulturelle Identität des Landes allerdings "immer weiter in den Hintergrund“ rücken. Schuld daran sei die "Massenzuwanderung kulturfremder Personen“ sowie "eine kleine woke Minderheit, die unser Brauchtum am Altar der Gleichgültigkeit opfern will“. Gegensteuern wollen die Freiheitlichen mit der "Heimatadvent"-Kampagne, vorerst 38 "bodenständige" Veranstaltungen sind für die kommenden Wochen vorgemerkt.
Die FPÖ Niederösterreich startet eine "Heimatadvent-Kampagne". Im Bild: Andreas Arthur Spanring und Alexander Murlasits.
Kreuze in allen Klassenzimmern
Gefordert wurde in diesem Zusammenhang auch eine Änderung des niederösterreichischen Pflichtschulgesetzes, damit „in wirklich allen“ Schulen und Klassen ein Kreuz angebracht wird. Bisher ist ein Kreuz in einem Klassenzimmer nur dann vorgesehen, wenn die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler einem christlichen Religionsbekenntnis angehört. Für eine Änderung sei eine Mehrheit im Landtag notwendig, so der freiheitliche Landesparteisekretär Alexander Murlasits am Donnerstag.
Die FPÖ will Kreuze in allen Klassenzimmern FPÖ will Kreuze in allen Klassenzimmern - die ÖVP auch.
So wären Nikolo- und Krampusbesuche in Schulen sowie vor allem das Kreuz in Schulen und Krankenhäusern fixer Bestandteil unserer Kultur. "Auch als starkes Zeichen, dass wir uns von den Migrationsmassen nicht unterdrücken lassen, wir sehen uns als Verteidiger und Beschützer unserer Werte“, erklärte Murlasits.
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Vorschläge nicht mit ÖVP abgesprochen
Nicht abgesprochen war dieser Vorstoß allerdings mit dem schwarzen Koalitionspartner, der sich verärgert zeigt. "Wir haben uns im Arbeitsübereinkommen für Niederösterreich mit der FPÖ gemeinsam auf die Erarbeitung eines Aktionsplans gegen den radikalen Islam geeinigt. Dieses Thema wurde daher auch in den Mittelpunkt unserer letzten gemeinsamen Klausur gestellt. Maßgeblich dazu gehört auch die Stärkung der eigenen Identität, Sitten und Bräuche. Deshalb sind wir irritiert, dass Vorschläge zuerst via Medien kommuniziert und nicht wie üblich vorab gemeinsam besprochen werden", reagierte Matthias Zauner, Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich. "Das legt die Vermutung nahe, dass es nur um die politische Show und nicht um die ernsthafte Auseinandersetzung mit der dahinterliegenden Problemstellung geht. Hätte die FPÖ - so wie bei allen anderen Themen üblich - nachgefragt, wüsste sie, dass diese Idee ohnedies bereits geprüft wird."