Lebensmittel werden teurer, Bäuerinnen und Bauern sehen davon nichts.
Laut einer Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts müssen die Konsumenten damit rechnen, dass in den kommenden Wochen für Lebensmittel noch mehr als bisher zu bezahlen sein wird. So kündigen Bäcker zum Beispiel bereits weitere Preiserhöhungen bei Brot und Semmeln an. Oftmals ist auch die Rede von „gestiegenen Rohstoffpreisen“ wie etwa beim Getreide. Viel mehr sind jedoch die Kostensteigerungen bei Treibstoffen, Energie, Verpackung, Transport und Personal die aktuellen Preistreiber.
Getreidepreis hat kaum Auswirkungen auf den Brot- und Semmelpreis
Aktuell wird eine Semmel im Einzelhandel um 15 bis 80 Cent angeboten. Weniger als vier Prozent davon, bekommt der Bauer für den Weizen, der für eine Semmel verarbeitet wird. Sogar eine Verdoppelung des Getreidepreises würde den Semmelpreis nur marginal um weniger als einen Cent erhöhen.
Konsumenten zahlen mehr, Bauern erhalten weniger
Während die Verbraucherpreise steigen, sinken gleichzeitig die Verkaufspreise der Landwirtschaft, hat Nemecek noch weitere Beispiele parat: Für ein Kilo bestes und hochwertigstes Schnitzel-oder Kotelettfleisch vom Schwein erhält die Bäuerin oder der Bauer zurzeit im Schnitt gerade einmal 1,35 Euro. Inflationsbereinigt, bedeutet dies, dass die Landwirte weniger als vor 20 Jahren dafür bekommen. Und das sind um satte 20 Prozent weniger als noch im Sommer – und das bei gleichzeitig rasant steigenden Lebensmittelpreisen für die Konsumenten!
BT: „Die Getreidepreise haben nur ganz geringe Auswirkungen auf den Brot- und Semmelpreis und sind nicht den Bäuerinnen und Bauern anzulasten“, erklärt Paul Nemecek.