Als wortreiches Plädoyer für das Vertrauen in einer mit multiplen Problemen konfrontierten Gesellschaft hat Erwin Pröll das Buch "Vertrauensfragen" im Vermes-Verlag herausgegeben.
Vertrauen ist unentbehrlich für unser Zusammenleben. Umso mehr muss uns der Umstand alarmieren, dass das Vertrauen vieler Menschen in staatliche Institutionen, gesellschaftliche Strukturen und das demokratische System in den letzten Jahren massiv erschüttert worden ist. Vor diesem Hintergrund hat Niederösterreichs Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) als Herausgeber eines gleichnamigen Buches "Vertrauensfragen“ gestellt und unterschiedlichste Persönlichkeiten dazu eingeladen, ihre Gedanken dazu in einem Buch niederzuschreiben.
Vertrauen ist gefragt
17 Autorinnen und Autoren aus Kultur, Medien und Wissenschaft kommen auf 144 Seiten zu Wort, unter ihnen sind Schauspielerin Erika Pluhar, Schriftsteller Peter Turrini, Diözesanbischof Alois Schwarz, Historiker Oliver Rathkolb ebenso wie Ex-ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann. Die Persönlichkeiten erörtern im Buch, welche Zukunft dem menschlichen Vertrauen beschieden ist und halten ein beherztes Plädoyer für Vertrauen in die Gesellschaft, in die Politik, in den Glauben, in die Wissenschaft und etwa auch für eine "Spiritualisierung unseres entzauberten Lebens".
Enttäuschungen durch Corna-Pandemie
Die Motivation für das Buch sei "ein Gefühl, dass Misstrauen überhandnimmt und wieder mehr Vertrauen gefragt ist", sagte Pröll bei der Präsentation des Bandes. Generell habe die Corona-Pandemie viele Enttäuschungen gebracht, dies sei auch ein Nährboden für Vertrauensverlust. "Wir müssen alle wieder zu bewährten Tugenden zurückkehren. Eine Gesellschaft, in welcher der Einzelne meint, alle Rechte zu haben, aber keine Pflichten, hat auf Dauer keine Chance", befand der ehemalige Landeschef. "Eine Gesellschaft wird getragen sowohl von Rechten als auch von Pflichten. Und: Wir müssen alle wieder näher zusammenrücken."