Lokale in Einkaufs-Zentren kämpfen mit Problemen. Umsätze gehen zurück, Anzeigen flattern ins Haus. Wirte-Obmann will Fristverlängerung.
„No smoking“ heißt es seit Jahresbeginn in den Lokalen und Kaffeehäusern der Einkaufszentren. Seitdem kämpfen die Lokalbetreiber mit Umsatzrückgängen und Anzeigen durch die Behörde. In Niederösterreich flatterten bisher knapp 130 Anzeigen über die Theken, Spitzenreiter ist der Bezirk Mödling mit 22 Anzeigen, bedingt durch die Shopping City Süd.
Blauer Dunst
Auch die Wirte in der Landeshauptstadt bekamen die Anzeigenflut zu spüren. Seit Jänner wurden 20 Wirte angezeigt, die ihre Gäste weiter rauchen ließen. Leo Graf, Obmann der St. Pöltner Wirte: „Die Kollegen in Einkaufszentren können auf rauchende Gäste nicht verzichten, Umsatzrückgänge bis zu 60 Prozent sind an der Tagesordnung, darum lassen viele Betriebe ihre Gäste heimlich weiterrauchen und riskieren Anzeigen. Die Kontrollen und Anzeigen sind aber zurückgegangen.“
Drei Anzeigen
Pizzeria-Besitzer Hamed Abdel Rahman im St. Pöltner Traisenpark-Einkaufszentrum bekam als einer der Ersten einen 200-Euro-Strafbescheid zugestellt, zwei weitere folgten: „Da war sicher ein privater Schnüffler oder militanter Nichtraucher unterwegs.“ Seine Pizzeria ist gegen die Einkaufs-Mall offen. Ein Problem, mit dem viele Lokalbetreiber in den Shopping-Tempeln kämpfen.
Frist bis 2010
St. Pöltens Wirte-Obmann Leo Graf hofft auf Verständnis der Behörde und will bis Mitte 2010 gesetzeskonforme Lösungen präsentieren: „Wir brauchen Zeit, um unsere Lokale umbauen zu können, eine Anzeigenflut allein bringt nix.“