Suche nach bewaffnetem Duo

Zu Fuß geflüchtet: Die irre Jagd auf die Juwelier-Räuber

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Für Riesenaufregung sorgte am Montagvormittag der Überfall auf einen türkischen Juwelier.

Um 9.37 Uhr Vormittag ging der Alarm bei der Polizei ein: Das Geschäft Kristall Jewellery K. im Amtsgebäude Am Spitz in Floridsdorf sei soeben von bewaffneten Tätern überfallen worden; Schüsse wären zu hören gewesen; drei Täter wären mit einem schwarzen Auto und quietschenden Reifen geflüchtet. „Es war wie im Film“, sagten einige Zeugen. Tauland F., der in der Nähe arbeitet: „Die Täter hatten Glatzköpfe und wurden vom Juwelier verfolgt. Sie waren definitiv bewaffnet.“

Das bestätigten am Nachmittag auch die Ermittler, wenngleich es zum Glück nur eine Schreckschusspistole gewesen war, mit der die Flüchtenden ihre Verfolger einschüchterten. Mehrmals ballerten sie damit herum.

Video zum Thema: Video zeigt Überfall auf Juwelier in Wien

Wie sich später herausstellte, waren es nicht wie anfangs angenommen drei, sondern zwei junge Männer gewesen, die eine Vitrine einschlugen und Schmuck erbeuteten. Das ist auf einem Video eines Geschäfts von gegenüber zu sehen, das ÖSTERREICH exklusiv zugespielt bekam.

Hier sind zwei Männer in einem schwarzen und einem ­roten T-Shirt zu sehen, die das Weite suchen. Der dritte Mann ist der Juwelier, der ihnen hinterherlief. Er musste dann aber aufgeben, weil er verletzt war und sich in Spitalsbehandlung begeben musste.

Zu Fuß geflüchtet: Die irre Jagd auf die Juwelier-Räuber
© Viyana Manset Haber

Zu Fuß geflüchtet: Die irre Jagd auf die Juwelier-Räuber
© Viyana Manset Haber

Unfall mit Fluchtauto: Autobahnraststätte durchsucht

Blessuren erlitt auch die Tochter des Juweliers, die beim Überfall im Preziosenladen war, sowie eine Passantin, die von den Türmenden umgestoßen wurde.

Einen spektakulären Einsatz gab es am frühen Nachmittag auf der Autobahnraststätte Hochleithen an der A 5 bei Wolkersdorf. Dort dürften die Juwelenräuber einen Unfall gebaut und mit dem dunklen VW Passat in ein Feld „abgebogen“ sein. Sie ließen das schwer ramponierte Auto, mit dem sie sich in einer Kurve überschlagen hatten, stehen und flüchteten zu Fuß – Befürchtungen, dass sie in die Raststätte gerannt und sich im Schnellimbiss-Restaurant verschanzt hätten, erwiesen sich zum Glück als falsch.

Am frühen Abend kreisten die Polizeihubschrauber über dem Raum Wolkersdorf. Die Spur zu den beiden verlief trotz Einsatzes von Spürhunden vorerst im Sand – was dafür spricht, dass sie sich per Handy eine weitere „Mitfahrgelegenheit“ organisiert haben. (kor)

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