Tierquälerei-Vorwurf bei Olympia

Pferde-Drama: "Hau-drauf-Trainerin" nicht mehr dabei

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Nach dem Olympia-Drama um die deutsche Reiterin Annika Schleu und deren Trainerin gibt es erste Konsequenzen in Tokio.

Im Modernen Fünfkampf (Fechten, Schwimmen, Reiten, Schießen, Laufen) sorgte am Freitagabend eine schockierende Szene für große Aufregung bei den Olympischen Spielen in Tokio. Die deutsche Reiterin Annika Schleu befand sich schon auf Goldkurs, bekam dann ein Pferd in der Reit-Disziplin zugelost und das Drama nahm seinen Lauf.

Das Tier mit dem klangvollen Namen "Saint Boy" hatte nämlich keinen guten Tag erwischt, wollte den Wettkampf nicht einmal starten und blieb schon am Start stehen. Schnell war die deutsche Athletin den Tränen nahe.

„Hau richtig drauf, Hau!“, schrie die Bundestrainerin Kim Raisner ihrer völlig panischen Athletin zu. Schleu rammte daraufhin Gerte und Sporen in das völlig verwirrte Pferd. Eine Aktion voller Verzweiflung, die von Tierschützern oder Tierliebhabern strengstens verurteilt wird und nun eine logische Konsequenz mit sich zieht.

Einvernehmliche Entscheidung

Denn die Bundestrainerin Kim Raisner wird beim Reiten des Männer-Wettbewerbs am Samstag keine offizielle Aufgabe wahrnehmen.

So teilte es DOSB-Präsident Alfons Hörmann bei einer Pressekonferenz in Tokio mit. Raisner werde „weder am Parcours noch am Abreiteplatz eine Funktion“ haben, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds nach einer Besprechung des Vorfalls mit Schleu, Raisner und Susanne Wiedemann, der Sportdirektorin des Deutschen Verbands für Modernen Fünfkampf. Es wird als „beste Lösung“ angesehen, um keine „weiteren Fragezeichen“ rund um die Trainerin aufkommen zu lassen. Die Entscheidung soll von allen Parteien einvernehmlich getroffen worden sein.

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