Der völlig sinnlose Tod eines jungen Gardesoldaten hat keinerlei Konsequenzen.
Es war der bis dahin heißeste Tag des Sommers 2017, das Thermometer stieg am 3. August auf 36 Grad: Dennoch mussten Rekruten der Garde in der Mittagshitze nahe der Kaserne in Horn zu einem Geländemarsch antreten. Toni P. (19) brach mit 43,5 Grad Körpertemperatur zusammen. Er bat seine Vorgesetzten um Hilfe.
Die Ausbildner des Bundesheeres reagierten spät, der junge Soldat starb. Doch hierfür verantwortlich gemacht wird niemand. Das Landesgericht Krems lehnte es jetzt ab, in der Causa weiter ermitteln zu lassen.
Schon die Staatsanwaltschaft hatte die strafrechtlichen Ermittlungen gegen die Ausbildner wegen fahrlässiger Tötung eingestellt. Obwohl Toni P. vor Schmerzen und Angst geschrien hatte („Ich verbrenne“), obwohl er um einen Arzt gefleht hatte. Obwohl man ihn in der Hitze eine Stunde am Asphalt ablegte, bevor er versorgt wurde. Und obwohl ein Gutachter eine Überlebenschance von 80 Prozent gesehen hatte, wäre rechtzeitig geholfen worden.
Justiz-Skandal. Nach der Einstellung der Ermittlungen stellte die trauernde Mutter einen sogenannten Fortführungsantrag. Doch der wurde jetzt abgeschmettert. Damit ist der sinnlose Tod für die österreichische Justiz erledigt. Bliebe der Europäische Gerichtshof. Doch den müssten Tonis Eltern aus eigener Tasche bezahlen – dafür fehlt ihnen das Geld.