Tod am Gericht

Tränenmeer für Silvia (42)

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Herzzerreißende Szenen beim Abschied von Silvia Mestnik, die von einem Amokläufer im Bezirksgericht Hollabrunn erschossen wurde.

Bei diesem Begräbnis blieb kein Auge trocken – alle fühlten mit dem Ehemann der Ermordeten, Ludwig Mestnik, und seinen kleinen Töchtern Lisa (8) und Vicky (9) mit. Vor allem für die Mädchen ist eine Welt zusammengebrochen – auf Bildern, die sie nach dem Tod der Mutter malten, sind nur Menschen abgebildet, die hemmungslos weinen. Als ob alle Dämme gebrochen wären.

So war es dann auch bei den Trauerfeierlichkeiten zu Niederschleinz, die um 14 Uhr in der Pfarrkirche begannen. Rund um den Sarg der 42-jährigen Rechtspflegerin aufgebahrt ein Blumenmeer, vor dem Sarg ein Foto der Ermordeten, wie sie alle in Erinnerung hatten: Silvia Mestnik lachend, gut gelaunt, lebensfroh – bis der verkrachte Künstler und Lehrer Johann P. die couragierte Niederösterreicherin, die aus Roggendorf bei Eggenburg stammt, mit einer Kugel in den Kopf am Gang des Bezirksgerichts Hollabrunn tötete.

„Für immer bei Dir“
Mehr als 700 Trauernde kamen zu der Beisetzung, die damit auch zur Demonstration wider die sinnlose Gewalt wurde. Ein besonders bewegender Moment, als der Präsident des Landesgerichts Korneuburg, Wilhelm Tschugguel, in seiner Rede betonte, dass „Silvia Mestnik die beste und fleißigste Mitarbeiterin, die man sich nur wünschen kann“, gewesen sei und dass hier ein ganz besonderer Mensch ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen wurde.

Danach dann der schwere Gang zur letzten Ruhestätte auf dem Friedhof, wo Pfarrer Walter Paul Hlinka die Anwesenden, besonders aber die Familie, mit den Worten tröstete: „Lass uns einst mit allen, die an Dich glauben, für immer bei Dir und bei der Mama zu Hause sein.“

Spendenkonto
RAIKA Hollabrunn: Für alle ÖSTERREICH-Leser, die der Familie Mestnik helfen wollen: BLZ 32322, Kontonummer 99192.

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