Bluttat im Helenental

Tschetschenen-Mord geklärt: Täter war schon einmal in U-Haft

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Der jetzt Gesuchte, der wohl in seiner Heimat untergetaucht ist, saß nach der Bluttat damals bei uns schon in Haft!

Niederösterreich. Der heute 44-Jährige hatte sich nach den tödlichen Schüssen vor einer Flüchtlingsunterkunft im Helenental bei Baden – die Bluttat 2007 ereignete sich am Karfreitag – kurz darauf in Salzburg selbst gestellt. Frech erklärte der Tschetschene, dass ihm zu Ohren gekommen sei, dass er von der Polizei gesucht werde. Mit dem Mord an einem Landsmann habe er aber nichts zu tun. Der damals 29-Jährige wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert, aber später wieder auf freien Fuß gesetzt, da ihm nichts nachgewiesen werden konnte.

Anfang 2022 wurde der Akt neuerlich begutachtet. Auslöser für die Wiederaufnahme durch das Landeskriminalamtes und den Verfassungsschutz war die Aufklärung des Mordfalles Gerasdorf im Jahr 2020 an einem Kadyrow-Kritiker und YouTuber, sowie der lebenslangen Haft für den Killer bzw. der 14 Jahre Haft für den Bodyguard des Opfers. Alle Beteiligten waren auch hier Tschetschenen. Offenbar trauten sich danach andere Landsmänner endlich auszusagen, sodass es jetzt sogar einen Zeugen zum Ehrenmord vom Helenental gibt. Motiv für das Attentat: Der Täter war dem späteren Opfer bei mehrfachen Rangeleien unterlegen gewesen, was er nicht akzeptieren hätte können. Der Schütze wird nun per Haftbefehl gesucht. Vermutlich hält er sich in der Kaukasusregion auf.

(kor)

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