Schadensausmaß liegt bei 2,4 Millionen Euro, die Bewohner werfen der Stadt vor die Bewohner zu spät alarmiert zu haben und verlagen Schadenersatz.
Die Überschwemmungen im Kremser Stadtteil Mitterau im vergangenen Juni werden möglicherweise zu einem Gerichtsfall: Viele der Geschädigten sähen eine Mitverantwortung der Stadtgemeinde an der folgenschweren Flut, berichteten die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN). Eine Sammelklage zur Durchsetzung der Schadensersatzansprüche in voller Höhe stehe im Raum. Es sei aber "nicht das vorrangige Ziel, die Stadt zu klagen, sondern die Schadensersatzansprüche durchzusetzen", teilte Andreas Luks, Anwalt der Anrainer, laut ORF NÖ mit.
Seitens der Stadtgemeinde sei die Alarmierung vor der Flut zu spät erfolgt. Außerdem sei ein während der Bauarbeiten für den Hochwasserschutz entstandenes Loch im Damm daran schuld, dass die Überschwemmung derart große Schäden anrichten konnte, meinen Anrainer des Kremsflusses.
Die Stadt wies diese Anschuldigungen zurück. Die Alarmierung sei rechtzeitig
erfolgt. Auch habe es keine Löcher im Damm gegeben, sagte Magistratsdirektor
Karl Hallbauer dem ORF NÖ. Demnächst will Anwalt Luks Kontakt mit den
Verantwortlichen der Stadtgemeinde aufnehmen.
Mittlerweile stehe auch
das gesamte Schadensausmaß fest: Betroffen seien 65 Objekte mit einem
Schaden von 2,4 Millionen Euro.
Durch das über Ostösterreich ziehende Unwetter am Abend des 24. Juni waren in Mitterau nach damaligen Angaben der Feuerwehr 200 bis 300 Keller unter Wasser gesetzt worden. 500 Einsatzkräfte waren mit Auspumparbeiten beschäftigt. In mehreren Bezirken des Bundeslandes wurden Straßenzüge überflutet. Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte die Schäden in der Landwirtschaft mit vier Millionen Euro.