Bangen um Opfer

Obdachloser angezündet: Feuer-Anschlag ein Unfall?

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Weiter für Entsetzen sorgt der mutmaßliche Feuer-Attacke auf einen Obdachlosen. Ein Verdächtiger wurde ausgeforscht. Doch der behauptet, schwer nachvollziehbar, dass es ein Unfall gewesen sei.

Stmk. Nach dem Brand in der Nacht auf Samstag am Grazer Lendplatz im Eingangsbereich eines Geschäfts, bei dem ein Obdachloser schwerste Verbrennungen erlitt, gilt es für die Ermittler zu klären, ob es sich tatsächlich um einen Brandanschlag oder möglicherweise doch nur um einen fahrlässig verursachten Unfall gehandelt hat. Bei der Staatsanwaltschaft läuft das Verfahren vorerst weiter als versuchter Mord.

Der Verdächtige, ein 65-jähriger Russe, der wie das Opfer obdachlos ist, soll spätestens am Montag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert werden. "Wir werden dann jedenfalls die Anträge für die U-Haft stellen", so Behördensprecher Christian Kroschl.

Benzinkanister war nur eine Tasche

Zunächst ging die Polizei von einem Verbrechen aus, weil Zeugen einen Mann mit einem hellen Kanister beim Tatort gesehen hatten, der sich bei der Festnahme des Verdächtigen aber als kleine, helle Tasche herausstellte. Brandbeschleuniger war - anders als zuerst angenommen - ebenfalls keiner im Spiel, wie Untersuchungen ergaben.

Obdachloser in Graz angezündet
© APA/ERWIN SCHERIAU
× Obdachloser in Graz angezündet

Der Verdächtige ist nicht geständig. Er gibt zwar zu, ein Feuer entfacht zu haben, allerdings habe er sich nur wärmen wollen. Dass in dem Geschäftseingang ein zweiter Mann war, will er nicht bemerkt haben. Zeugen haben den 65-Jährigen eindeutig als jenen Mann identifiziert, den sie vom Tatort weggehen gesehen hatten.

Mit schweren Verbrennungen auf Intensivstation

Das Opfer, ein 52-jähriger Ungar, schwebt unterdessen weiterhin in Lebensgefahr und kann nicht befragt werden. 20 bis 25 Prozent seiner Haut seien von Verbrennungen dritten Grades betroffen, sagte eine Krankenhaussprecherin. Sein Zustand sei stabil aber kritisch, er liegt auf der Intensivstation und muss voraussichtlich in den nächsten Tagen noch einmal operiert werden.
  

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