Keine Verschnaufpause für den Bergrettungsdienst Mondseeland am Sonntag.
Kaum hatten die Bergretter einen 34-jährigen Polen, der 20 Meter abgestürzt war, aus dem Hirschsteig auf der Drachenwand (St. Lorenz/Bezirk Vöcklabruck) geborgen, mussten sie ein deutsches Paar vom Berg holen, das in der Dunkelheit nicht mehr weitergehen konnte, berichtete die Landespolizeidirektion Oberösterreich am Dienstag.
Der 34-Jährige war mit vier Landsmännern auf die Drachenwand geklettert. Um 16.00 Uhr erreichten sie den Gipfel und stiegen nach kurzer Rast über den Wanderweg "Hirschsteig" ab. Kurz nach 17.20 Uhr, auf 830 Meter Höhe im Bereich "Hildes Rast", stolperte der 34-Jährige, schrie noch kurz auf und stürzte rund 20 Meter über einen steilen Gras-Schotter-Hang ab. Ein Baum fing den Wanderer auf und verhinderte, dass er weiter in den Saugraben abstürzte. Seine Kameraden sowie ein nachkommender einheimischer Wanderer eilten ihm zu Hilfe und setzten einen Notruf ab. Bergretter stiegen zu dem Schwerverletzten auf und versorgten ihn, bis er ins Krankenhaus geflogen wurde.
Die Bergretter waren noch in der Ortsstelle, als der nächste Notruf einging. Ein 57-Jähriger und eine 46-Jährige aus Deutschland waren um 14.30 Uhr in den Klettersteig auf die Drachenwand eingestiegen. Sie glaubten, das gehe sich mit der angegebenen Aufstiegszeit von zweieinhalb Stunden gut aus. Da die Frau aber nur sehr langsam vorankam und Pausen einlegen musste, erreichte das Paar den Gipfel der Drachenwand erst um 20.00 Uhr. Die Deutschen begannen sofort den Abstieg über den Hirschsteig, doch weil die Dämmerung einsetzte, kamen sie wieder nur langsam voran. Da beide keine Stirnlampe mithatten und die Frau in der Dunkelheit nicht mehr weitergehen wollte, setzten sie um 21.10 Uhr, in einer Höhe von 900 Metern, einen Notruf ab. Die Bergretter stiegen sofort auf und brachten die Urlauber um 23.25 Uhr sicher ins Tal zurück.