Drohungen von Impfgegner

Behörden-Skandal um tote Ärztin: Justiz stellte Ermittlungen ein

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Am Freitagmorgen wurde die Ärztin tot in ihrer Ordination aufgefunden. 

Selbstmord. Lisa-Maria Kellermayr war mit ihren psychischen Kräften am Ende, die engagierte Ärztin konnte einfach nicht mehr. Nach Monaten des Hasses gegen sie durch Gegner der Corona-Maßnahmen schied die 35-Jährige aus dem Leben. Sie wurde in ihrer vor Wochen geschlossenen Praxis in Seewalchen am At­tersee tot entdeckt. „Eine Verzweiflungstat“, sagt die ­Polizei. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf eine Obduktion, die Umstände waren zu eindeutig, Fremdverschulden schied aus, es gab einen Abschiedsbrief.

Monatelang wurde sie mit dem Tod bedroht

Morddrohungen. Bis nach Deutschland hatten Medien über die Ärztin berichtet, nachdem sie massive Drohungen öffentlich machte. Aus der Corona-Impfgegnerszene war sie mit dem Umbringen bedroht worden. Ein anonymer Schreiber kündigte an, ihr die Kehle durchzuschneiden. Als der Verfasser der Morddrohung in Deutschland ausgeforscht wurde, handelte die Staatsanwaltschaft nicht. Im Gegenteil: Die Staatsanwaltschaft Wels stellte die Ermittlungen ein. Kellermayr erklärte Ende Juni, dass sie ihre Praxis schließt. Zuletzt hatte die Ärztin wohl keinen Lebensmut mehr.

Lichtermeer. Die Welle der Entrüstung ist groß – von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bis Rudolf Anschober gehen die Wogen hoch. Gestern Nachmittag rief Lichtermeer-Organi­sator Daniel Landau zur ­Gedenkveranstaltung am Montag ab 20 Uhr am Stephansplatz in Wien auf.

Wenn Sie selbst verzweifelt sind, wählen Sie bitte die Nummer der Telefon-Seelsorge 142. 

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